Essen.
Mit breiter Mehrheit hat der Rat der Stadt sich in seiner gestrigen Sitzung abermals gegen die Pläne des Flughafens Düsseldorf ausgesprochen, die Zahl der Starts und Landungen zu erhöhen. Obwohl der Flughafen seinen Antrag auf eine Änderung der Betriebsgenehmigung überarbeitet hat, bleibe es dabei, dass mit einer Zunahme der verspätet landenden Flugzeuge zu rechnen sei. Dies führe zu einer unzumutbaren Mehrbelastung der Essener Bevölkerung durch Fluglärm, heißt es in dem gemeinsamen Antrag, den die Fraktionen von SPD, CDU, Grüne, Linke, Partei-Piraten und EBB eingebracht hatten.
Bereits 2013 hatte der Rat eine Resolution gegen die geplante Kapazitätserweiterung gefasst. Die Stadt Essen befindet sich damit in Gesellschaft einer ganzen Reihe von Flughafen-Anrainern wie Mülheim, Ratingen, Meerbusch oder Tönisvorst.
Nach wie vor strebt der Internationale Airport die Erhöhung der planbaren Flugbewegungen von 45 auf 60 pro Stunde an. Hingegen hat der Flughafen inzwischen von seinem Vorhaben abgesehen, freie Zeitfenster für Starts und Landungen vom Winterhalbjahr aufs Sommerhalbjahr zu verschieben. Die so genannten Slots sollen wie bisher gleichmäßig aufs Jahr verteilt werden. Außerdem verpflichtet sich der Flughafen, die Nutzung der Nordbahn eine Woche im Voraus festzulegen. Er hält aber daran fest, die Zahl der Flugbewegungen um 20 Prozent zu steigern, so die Kritik des Essener Rates. In Spitzenzeiten sei gar eine Steigerung von mehr als 30 Prozent möglich.
Die Flughafen-Anrainerstädte werden in dem Genehmigungsverfahren lediglich angehört. Ob ihr Protest fruchtet, bleibt fraglich. „Wir sind es den Bürgern schuldig, es zu versuchen“, sagte der Kettwiger CDU-Ratsherr Guntmar Kipphardt.