Essen.. Rund 130 Pädagogen, die im Offenen Ganztag an Essener Grundschulen arbeiten, sollen künftig bei einer städtischen Tochter beschäftigt werden.

Für rund 130 Erzieherinnen und Erzieher, die in den Grundschulen in der Ganztags-Betreuung arbeiten, bahnt sich ein Arbeitgeber-Wechsel an. Sie sollen vom nächsten Schuljahr an nicht mehr bei der Stadt Essen, sondern bei der städtischen Tochter „Jugendhilfe“ beschäftigt werden, einer gemeinnützigen GmbH. Ein entsprechender, gemeinsamer Antrag von CDU und SPD soll am heutigen Mittwoch im Rat verabschiedet werden.

Fast alle Grundschulen in Essen bieten eine Ganztagsbetreuung an. Die Mehrheit der Erzieherinnen und Erzieher – rund 200 Männer und Frauen – sind bereits bei der „Jugendhilfe“ angestellt. Es sei sinnvoll, „die durch die geteilte Trägerschaft bestehenden Parallelstrukturen abzubauen und die Offene Ganztagsschule in alleine Trägerschaft der Jugendhilfe zu geben“, heißt es im Antrag. „Der einheitliche Personalpool für alle Ganztags-Standorte erleichtert die Einsatzplanung.“ Die Jugendhilfe könne ihr Personal flexibler und kurzfristiger einsetzen als die Stadtverwaltung.

Auf dem Erzieher-Markt herrscht Flaute

SPD und CDU halten die Jugendhilfe auch für einen attraktiveren Arbeitgeber als die Stadt: „Insbesondere im Wettbewerb um die Gewinnung und unbefristete Anstellung neuer Fachkräfte bietet die Jugendhilfe Vorteile.“ Auf dem Erzieher-Markt herrscht derzeit Flaute. Das liegt auch am Kita-Ausbau.

Negative Folgen für die vom Wechsel betroffenen Erzieherinnen und Erzieher seien „grundsätzlich nicht zu befürchten“. Sowohl Stadt als auch die Jugendhilfe bezahlen nach Tarif. „Unsere Erzieher sind von Anfang an nach Tarif bezahlt worden“, berichtet Jochen Drewitz, Geschäftsführer der Jugendhilfe. Im Jahr 2007, mit dem Start der Gesellschaft, waren erste Pädagogen aus der Stadtverwaltung übernommen worden.

Die Politiker mahnen im Antrag an, dass die „Sicherung der Besitzstandswahrung“ garantiert werden müsse. Pro Ganztags-Grundschule gibt es eine Vollzeit-Erzieher-Stelle, an Ferienstandorten zwei. Hinzu kommen, je nach Gruppenzahl, 30-Stunden-Kräfte.