Essen. . Im Briefzentrum Essen werden vor Heiligabend doppelt so viele Briefe sortiert wie an normalen Tagen. Trotz der Technik geht es nicht ohne Handarbeit.

Maschinen und Förderbänder surren. Die Mitarbeiter schieben Karren mit gelben Kästen durch die Gänge, die bis obenhin gefüllt sind mit kleinen und großen, dicken und dünnen Briefen. Es ist ein geschäftiger und somit ganz normaler Abend in der Weihnachtszeit im Briefzentrum Essen.

„Normalerweise haben wir im Briefzentrum ein Aufkommen von rund 1,5 Millionen Briefen täglich. In der Weihnachtszeit sind es rund doppelt so viele“, erklärt Post-Sprecher Dieter Pietruck. Dass das Weihnachtsfest naht, merkt man auch an den vielen gestalteten Brief-Umschlägen. Viele Briefe wurden von den Essenern liebevoll mit Aufklebern verschönert – mit Tannenbäumen, Weihnachtsmännern oder Weihnachtskugeln.

„Das Essener Briefzentrum ist das Herzstück der Brieflogistik im Ruhrgebiet“, so Pietruck. Zum Einzugsbereich gehören neben Essen große Teile von Gelsenkirchen, Mülheim, Hattingen und Sprockhövel. Wer also seine Weihnachtspost in einen Briefkasten in einer dieser Städte wirft, kann sich sicher sein, dass diese im Briefzentrum in Essen bearbeitet wird.

Briefe werden zunächst nach Größe sortiert

Das beginnt schon bei der Sortierung der Post. „Die Briefe treffen völlig ungeordnet bei uns ein, so wie sie aus dem Briefkasten kommen“, meint Pietruck. Sie müssen zunächst nach ihrer Größe sortiert werden – und das ist hundert Prozent Handarbeit. „Auch wenn wir nicht ohne Hightech auskommen, muss immer noch ein Teil der Bearbeitung von Hand erledigt werden“, so Pietruck. Nicht alle Arbeitskräfte, die in der Weihnachtszeit die Briefe sortieren, sind auch sonst bei der Post angestellt. Aufgrund des hohen Briefaufkommens in der Weihnachtszeit stellt die Post Aushilfen ein.

Die allermeisten Briefe sind von Hand beschriftet. Ein Problem ist das aber nicht. „Unsere Maschine zur automatischen Briefsortierung kann mittlerweile fast jede Handschrift lesen, es muss sich niemand Sorgen machen, dass ein Weihnachtsgruß aufgrund einer speziellen Handschrift nicht ankommt“, beruhigt Pietruck.

Post vom 22. Dezember liegt unterm Baum

In Windeseile werden die Briefe vollautomatisch und sicher auf die anderen deutschen Briefzentren zugeordnet. Dieses zügige Tempo ist auch notwendig. Denn Pietruck verspricht: „Jeder Brief, der heute in einen Postkasten eingeworfen oder in einer Filiale abgegeben worden ist, erreicht schon morgen seinen Empfänger innerhalb Deutschlands.“ Wer seine Post bis einschließlich 22. Dezember abgegeben hat, kann sicher sein, dass die Briefe rechtzeitig zum Heiligen Abend unter dem Baum liegen. Wer heute erst einwirft, bei dem könnte es jedoch knapp werden.

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In der Weihnachtszeit, die traditionell das Kerngeschäft der Post darstellt, müssen die Bearbeitungskapazitäten voll ausgeschöpft werden. Ohne den Einsatz des Personals wäre das nicht möglich. „Gerade in der Weihnachtszeit sind alle Mitarbeiter hochmotiviert. Alle ziehen an einem Strang. Wer nicht unbedingt Urlaub nehmen will, tut es auch nicht. Das ist praktisch ein Ehrenkodex“, meint Thomas Feldhege, stellvertretender Abteilungsleiter und an dem Abend gewissermaßen der Herr der Briefe.

Briefzentren schicken untereinander Weihnachtsgrüße

Seine Mitarbeiter erhalten sich trotz der vielen Arbeit die Weihnachtsstimmung. „Unter den Briefzentren werden zum Beispiel gerne Weihnachtsgrüße verschickt, diese werden dann einfach auf die ausgehende Post gelegt“, so Feldhege.