Ela hatte schlimm gewütet, auch im schönsten Park Essens. 350 Bäume, die Hälfte davon als besonders „wertvoll“ eingestuft, zerstörte vor mehr als sechs Monaten der Orkan. Doch so ein Sturm zwingt den Grugapark-Leiter Thomas Hanster nicht in die Knie. Im Gegenteil: Der 70 Hektar große Grugapark wird jetzt noch artenreicher, noch exotischer – und auch widerstandsfähiger. Hanster nutzt die Chance, frei gewordene Flächen mit seltenen Baumarten zu füllen. Dabei zeigt er auch Mut zur Lücke, und will die ein oder andere durch Ela geschaffene Sichtachse behalten, so zwischen Arboretum und Grugaturm. Neue Einblicke für den Besucher.

Im Januar startet die erste große Pflanzaktion, zu der auch die Spender eingeladen werden. Denn nur durch ihre Hilfsbereitschaft kann die Gruga wieder so richtig aufblühen. Von den 75.000 Euro Spenden für die Stiftung kommen allein 60.000 Euro von Privatpersonen zusammen, betont Stiftungsvorsitzender Oliver Scheytt. Da legt das Umweltministerium 60.000 Euro dazu, versprach doch Minister Johannes Remmel schon kurz nach der Unwetterkatastrophe, den Betrag der Bürger-Gelder zu verdoppeln. Zusammen mit weiteren Spenden, die direkt an die Gruga (47.000 Euro) gingen, stehen für den Kauf der neuen Bäume im Gruga-Park 182.000 Euro zur Verfügung.

Es werden deutlich weniger Bäume nachgepflanzt. Insgesamt 180, jeweils 50 Prozent im Januar 2015 und Januar 2016. „Wir wollen vor allem mit seltenen Gehölzen ersetzen“, betont der Gruga-Chef. Die bietet nicht jede x-beliebige Baumschule an. Es geht darum, landauf landab die „schönsten Bäume zu sichern“, berichtet Umweltdezernentin Simone Raskob. Auf seiner Einkaufstour hat der Gruga-Leiter schon so manche grüne Schätze reserviert, darunter eine zehn Meter hohe Zeder aus Hamburg. Der Boden dafür ist bereitet.