Essen. . Nach dem Pfingststurm sind nun 17 Waldwege in Essen vom Sturmholz befreit. Im Frühjahr sollen alle Wege begehbar sein. Es gibt weiterhin Gefahren.
Spaziergänger und Hundebesitzer, Kindergärten und Schulklassen sowie Radfahrer und Jogger können sich freuen: Seit Donnerstag sind 17 Waldwege im Stadtgebiet wieder freigegeben. Die Wälder waren seit dem Pfingstunwetter „Ela“, das Anfang Juni mit Windgeschwindigkeiten von 140 km/h durch die Region gefurcht war, gesperrt.
Vor allem umgestürzte Bäume und herabhängende Äste stellten eine erhebliche Gefahrenquelle da. Inzwischen hat Grün und Gruga wieder Ordnung gemacht und das Regionalforstamt die Freigabe erteilt.
In einem fast feierlich anmutenden Akt wurde am Donnerstag der Waldweg, der im Schellenberger Wald parallel zur Heisinger Straße verläuft, wieder freigegeben. Mitarbeiter von Grün und Gruga entfernten das rot-weiße Absperrband und nahmen die Warnschilder ab – als sei gerade eine Grenze geöffnet worden. Viele Essener, die jetzt endlich wieder in ihrer Freizeit den Wald genießen können, mögen das auch genauso empfinden.
Sturmschäden im Essener Wald
Allerdings gibt es auch zahlreiche Bürger, die sich in den letzten Wochen und Monaten nicht an das Zugangsverbot gehalten haben. „Schranken oder selbst Stahlgitter, alles kein Hindernis für diese Leute, die sich unnötig und fahrlässig in Gefahr begeben haben“, sagt Armin Wuttke, Sachgebietsleiter Forstbetrieb bei Grün und Gruga.
Der Weg durch den Schellenberger Wald ist zwar, wie u.a. die Joggerrunde im Stadtwald, der Weg durch den Heissiwald oder der Waldpark-Trimmpfad, freigeben, aber trotzdem noch mit einer gewissen Vorsicht zu genießen. Es gibt Wurzelkrater und Spurrillen, Unebenheiten und Schlaglöcher, die im Dunkeln beispielsweise für Jogger und Radfahrer eine Gefahr darstellen. „Und die freigegebenen Wege dürfen auch nicht verlassen werden“, warnt „Grün und Gruga“-Sprecher Eckhard Spengler und weist mit dem Zeigefinger auf abgeknickte Großäste und Kronenteile, die noch an den Bäumen baumeln. „Die fallen irgendwann runter. Wer dann dort steht, hat ein Problem“, erklärt Spengler.
Priorität hat bei Grün und Gruga jetzt die Freigabe weiterer Waldwege. Dafür müssen diese von Holz befreit werden – teilweise mit schwerem Gerät, das dann wiederum die Wege beschädigt. „Wir kontrollieren zudem jeweils fünf Meter breite Streifen rechts und links des Weges“, erklärt Umweltdezernentin Sabine Raskob.
Bei Grün und Gruga ist man verhalten optimistisch, bis Ende Februar 2015 die meisten Essener Waldwege wieder freigegeben zu haben. Bis die Sturmschäden im Wald indes gänzlich beseitigt sind, wird noch erheblich mehr Zeit ins Land gehen.
In Recklinghausen soll ein Stück Wald dauerhaft an den Sturm Ela erinnern. Dazu soll die Fläche nicht wieder aufgeforstet werden. Mit einem vergleichbaren Ansatz erinnert im Sauerland ein Stück Wald an das Sturmtief Kyrill, das 2007 durchs Land zog.