Essen. . Dagobert Duck würde sich hier nicht wohlfühlen: Der Tresorraum der Sparkasse Essen wirkt sehr sparsam.

Sollten die drei Panzerknacker aus Entenhausen je in Erwägung gezogen haben, den Tresorraum der Sparkasse zu knacken - den weiten Weg nach Essen sollten sie sich lieber sparen. Die Tresortür ist so dick wie der Arm eines ausgewachsenen Mannes lang ist. Sie aufzuschweißen wäre den Schweiß nicht wert.

Wer die Tür öffnet, ist auf den ersten Blick enttäuscht. Kein Dagobert Duck badet hier in seinem Gold. Der Tresorraum mutet auf den ersten Blick so nüchtern an wie ein gut aufgeräumter Hobbykeller. Das ist erstaunlich, gemessen an der Bedeutung, die wir dem schnöden Mammon beimessen.

Reich sein, mag sexy sein. Dieser Raum ist so erotisch wie eine Besenkammer. Auch da soll ja es schon.. . Aber besser Finger weg, die Überwachung ist lückenlos.

Scheine und Münzen lagern gut verschweißt in diversen Geldschränken. Wie viel? Das gehört zum Geschäftsgeheimnis. Oma ihr Kleinhäuschen wäre damit schnell abbezahlt. Auch wenn die Bargeldmengen, die hier umgeschlagen werden, zählbar zurück gegangen seien, seit der bargeldlose Zahlungsverkehr per IC- oder Scheckkarte Einzug in jedermanns Portemonnaie genommen hat.

Nun, die stadtweit 52 Sparkassenfilialen wollen von hier aus jeden Tag mit frischem Geld beliefert werden. Das kommt von der Bundesbank und wird durch eine Schleuse gereicht. Mehr wird nicht verraten.

Hereinspaziert - das gilt auf der gegenüberliegenden Seite des Flures, vorausgesetzt man ist Geschäftskunde und hat eines der rund 6300 Schließfächer gemietet. Viel Raum, gedämpfter Teppich, blitzblanker Stahl - dahinter Platz für Opas goldene Uhr und alles was man besser nicht daheim unterm Kopfkissen aufbewahren sollte. Für größere Erbstücke gibt es XXL-Fächer. Alles darf nicht hinein. Verderbliche Ware etwa. Ok, wer käme schon auf die Idee? Jener Koch, der seine wertvollen japanischen Messer gut aufgehoben wissen wollte, hatte sich leider geschnitten. Alles was auch nach Waffe aussieht, muss draußen bleiben, vor der Panzertür die, verehrte Panzerknacker, so dick ist wie die Tür gegenüber.