Essen. Es gab einen Feueralarm und die fast 1300 Zuschauer mussten am Sonntagabend die ausverkaufte Essener Lichtburg zügig verlassen.
Dass die fast 1300 Plätze der Lichtburg just an einem Sonntagabend restlos besetzt sind, kommt seltener vor. Dass sämtliche Zuschauer das Kino schon nach einer Viertelstunde wieder verlassen müssen, dürfte am ersten Adventssonntag eine kuriose Premiere gewesen sein – verursacht durch einen Fehlalarm.
Für das ausverkaufte Haus hatte die European Outdoor Film Tour (EOFT) gesorgt, die seit ein paar Jahren als Fremdveranstalter in der Lichtburg gastiert. Die Tour verspricht die besten Abenteuer- und Extremsportfilme und ist bei Kennern extrem beliebt; auch die Termine heute und morgen sind ausverkauft. Fans aus der ganzen Region reisen an, um vom Kinosessel aus spektakuläre Szenen zu Lande, zu Wasser und in der Luft zu sehen.
Keine Hektik, keine Panik
Am Sonntagabend aber lief erst der zweite von neun Kurzfilmen, als das Licht anging und eine Lautsprecheransage ertönte: „Wegen einer technischen Störung bitten wir Sie, dass Gebäude zu verlassen, nutzen Sie die markierten Fluchtwege“, so etwa habe die Bandansage gelautet, erzählt ein Kinogast aus Duisburg. „Es gab keine Hektik, keine Panik, und niemand moserte.“ So zügig wie geordnet hätten die Gäste das Kino verlassen.
Noch schneller war nur der Löschzug der Feuerwehr, der nach Angaben von Sprecher Mike Filzen keine sechs Minuten zum Einsatzort brauchte. Ein sportlicher Wert, selbst wenn man bedenke, dass die Vorgabe laute: „Wir sollten in maximal acht Minuten da sein.“ Der Einsatz selbst unterbot wohl alle Durchschnittswerte: Die Feuerwehrleute sahen im Kassenhäuschen nach, wo die Brandmeldung ausgelöst worden war: Dort war ein Heizofen zu warm geworden. Die Beamten warfen noch einen Blick ins Kino, dann konnten sie ab- und die Zuschauer in den Saal einrücken. „Nach höchstens 20 Minuten lief der Kino-Abend weiter, es hat alles super geklappt“, freut sich der Duisburger Outdoor-Fan.
Kino reagiert mit Gelassenheit
Gelassen reagiert Lichtburg-Chefin Marianne Menze auf den Fehlalarm. „Wenn der Alarm ausgelöst wird, geht eben automatisch eine Meldung an die Feuerwehr.“ In dem vorm Kino gelegenen Kassenhäuschen werde es im Winter recht kalt und so solle ein Radiator den Kassierern die Füße wärmen. Als die Hitze in dem engen Raum hoch gestiegen sei, habe der Sensor reagiert. „Da prüfen wir, ob das zu sensibel eingestellt ist.“
Wer sich mehr für die abenteuerliche Film-Tour als für Feueralarm interessiert: Am Mittwoch, 28. Januar, 20 Uhr, gibt’s einen Zusatztermin. Tickets: www.eoft-essen.de