Wer den Wandel der Lärm- und Dreckschleuder Zeche Zollverein zum Kulturstandort mit Unesco-Welterbe-Status erzählen will, der kommt an ihm nicht vorbei: Claus Dürscheidt, Anfang der 1980er Gründer des Soziokultur-Zentrums „Zeche Bochum“ hat die Gastronomie in den Schatten des Essener Doppelbocks gebracht, und er setzte dabei nicht auf Bratwurst und Buletten, sondern auf feine Küche im atemberaubenden Ambiente. Seit 18 Jahren gibt es bereits das „Casino Zollverein“ im einstigen Niederdruckkompressorenhaus – da war’s Zeit, etwas Neues zu wagen: Zu Jahresbeginn startete Dürscheidt ein Großvorhaben: Für fünf Millionen Euro soll aus einem Bestandsgebäude auf dem Kokerei-Areal eine Großgastronomie samt Konzerthalle entstehen. Deren Eröffnung zu erleben, bleibt dem umtriebigen Gastronomen, der sich zuletzt aus dem aufreibenden Alltagsgeschäft zurückgezogen hatte, jedoch versagt. Dürscheidt starb am Mittwoch im Alter von 74 Jahren.