Entsetzt und fassungslos erlebt die zivilisierte Welt derzeit den entmenschlichten Terror der IS-Islamisten. Letzte Hemmungen sind gefallen, niedrigste Barbarei. Und doch zieht der „Islamische Staat“ auch hierzulande junge Leute an. Hunderte gingen bereits von Deutschland nach Syrien und in den Irak, in den „Heiligen Krieg“. Die Radikalisierten stammen aus allen Bildungsschichten, vom Schüler ohne Schulabschluss bis zum Studenten. Was treibt sie an?
Eine bestimmte Typologie der Verführten gibt es nicht, doch einige Merkmale schälen sich heraus. Sie kommen etwa aus den Problemvierteln großer Städte, fühlen sich als Muslime hier diskriminiert oder glauben bei ihrer Suche nach Orientierung im IS-System einfache Antworten auf die komplizierten Fragen des Lebens zu finden.
Mit dem IS-Terrorismus und der potenziellen Gefahr durch die Rückkehrer des Dschihads für unseren Staat setzt sich das Buchmagazin „Lesart“ auseinander, das Deutschlandradio Kultur im Essener Grillo-Theater aufgezeichnet hat. Die Diskussion führt Moderator Peter Lange mit dem Islamwissenschaftler Behnam T. Said (Landesamt für Verfassungsschutz Hamburg), Guido Steinberg (Stiftung Wissenschaft und Politik) und Lamya Kaddor (Liberal-Islamischer Bund e.V.). Eine spannende, teils beklemmende Debatte über ein brandaktuelles Geschehen.
Deutschlandradio Kultur strahlt das Gespräch am heutigen Samstag, in der Zeit von 11.05 bis 12 Uhr aus. Die Reihe Lesart läuft in Kooperation des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen mit dem Sender, dem Schauspiel Essen und der Buchhandlung Proust. Medienpartner ist die WAZ.