Essen. . Der neue Vorsitzende Alfred Steinhoff will Arbeit des Gremiums offener gestalten.

Er gibt sich als Macher und Teamplayer - der neue Vorsitzende des Seniorenbeirates Alfred Steinhoff. Seit dem 15. Oktober im Amt, will der Nachfolger von Ingeborg Schrader die politische Schlagkraft der Seniorenlobby erhöhen. Immerhin vertritt sie ein Viertel der Essener Bevölkerung.

„Wir sind keine Alibiveranstaltung“, so Steinhoff, „deswegen muss die Politik uns den Stellenwert einräumen, der uns zusteht.“ Das fange mit den Seniorenbeauftragten in den Bezirksvertretungen an. „Die meisten führen eine Art Schattendasein und werden von den Politikern nicht ernst genommen. Das wollen wir ändern.“ So soll es in Zukunft einen regelmäßigen Austausch zwischen den Beauftragten und dem Seniorenbeirat geben, soll der Kontakt zu den Verbänden und den Fraktionen verstärkt werden.

Mehr Bürgerbeteiligung

Themen, die der Seniorenbeirat aufgreifen kann, gibt es genug: Vom öffentlichen Nahverkehr, dessen Barrierefreiheit ausgebaut werden muss, über bezahlbares Wohnen für Rentner, bis zu Gesundheitsthemen oder Pflegesituationen in der Stadt, „vieles werden wir ansprechen müssen“.

Natürlich kennt Alfred Steinhoff die finanzielle Situation der Stadt, aber davon will sich der 67-Jährige nicht abschrecken lassen. Es gibt nichts, was nicht möglich ist, lautet die Devise des Softwareentwicklers und Sozialdemokraten, der auch den Vorsitz der Arbeitsgemeinschaft 60Plus innerhalb der SPD innehat. Zudem vertritt er die Überruhrer Bürger in der Bezirksvertretung VIII.

Ein Politprofi also, der weiß, welche Fäden er wo ziehen muss. Und der die Arbeit des Beirats transparenter und offener gestalten will. Dazu gehört für ihn auch, die Menschen mehr zu beteiligen.

„Bei unseren Sitzungen, die einmal im Monat stattfinden, ist jeder willkommen.“ Anders als bei den Ratssitzungen sind Anregungen und Fragen ausdrücklich erwünscht. Denn: „Wir müssen wissen, was die Essener Bürger jenseits der 60 bewegt.“ Dazu wird jetzt ein Fragebogen entwickelt, der demnächst im Rathaus ausliegt. Zudem möchte Steinhoff eine Seniorenfragestunde etablieren.

Konkretes Thema bei der ersten Sitzung unter seiner Leitung war die Situation am Busbahnhof. „Dort darf kein Pkw, kein Taxi halten. Und es fehlt eine öffentliche Toilette.“ Was Steinhoff am meisten ärgert: „Keiner fühlt sich richtig zuständig. Das werden wir jetzt angehen - und hoffentlich ändern.“