Essen. . Joey DeMaio, Mitbegründer der Heavy-Metal-Gruppe „Manowar“, und Baron von Freiberg wollen künftig Kinder in sozialen Brennpunkten unterstützen. An Schulen sollen Orchester gebildet werden. Auch musikalische Therapieformen sollen gefördert werden. Details gibt es jedoch noch nicht.

Er hat die Heavy-Metal-Gruppe „Manowar“ mitgegründet und trägt noch immer die Haare lang und schwarz. Doch Joey DeMaio spricht vom Komponisten Wagner, seinem großen Helden, und er spricht davon, wie wichtig klassische Musik ist, und wie bedeutend es ist, junge Leute zu begeistern für Musik – für klassische Musik: „Da s geht sonst verloren. Dabei ist Klassik die Wurzel der Musik.“

DeMaio sitzt, während er das so erzählt, vor großformatigen Ölgemälden und einem XXL-Kamin, der Boden hier ist aus altem Holz und knirscht, es riecht nach Geist und Geschichte, die Decken sind turnhallenhoch: Wir sind im Schloss Hugenpoet.

"Hier fühle ich mich zu Hause"

Das berühmte Anwesen in Kettwig, das 2013 zwischenzeitlich in finanzielle Schieflage geriet, und der stets in schwarzes Leder gewandte „Manowar“-Musiker sind offenbar Freunde geworden. „Hier fühle ich mich zu Hause“, sagt DeMaio übers Hugenpoet, wer ständig um die Welt jette wie er und in Hotels sozusagen leben müsse, der sei froh, einen Ort wie das „Hugenpoet“ gefunden zu haben. Maximilian Freiherr von Fürstenberg und Gattin Stephanie, denen das „Hugenpoet“ gehört, lächeln, als DeMaio das sagt.

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    Im Oktober war DeMaio schon mal in Essen, im Hugenpoet, der „Manowar“-Musiker tritt im Januar 2015 in der Grugahalle auf, die Band wird dann begleitet vom Orchester des Bredeneyer Goethe-Gymnasiums, und im Herbst gastierte DeMaio dann offenbar erstmals im Hugenpoet. „Wir kamen sofort ins Gespräch“, sagt Besitzer und Betreiber Freiherr von Fürstenberg, seine Frau ergänzt: „DeMaio wollte sofort Fotos unserer Kinder sehen.“ Die Fürstenbergs haben deren fünf, die drei ältesten spielen schon Klavier, Querflöte oder Trompete.

    Vom Erzählen ins Pläneschmieden

    Und so kamen sie vom Erzählen ins Pläneschmieden, so hieß es am Mittwoch bei einer eigens einberufenen Pressekonferenz: Eine Stiftung soll es sein, „Paukenschlag“ der Name, man will die Bildung von Orchestern an Schulen fördern, die in sozialen Brennpunkten liegen, und auch musikalische Therapie für Kinder mit Entwicklungsstörungen soll finanziert werden von der Stiftung.

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      Mit Details konnte man im Hugenpoet am Mittwoch allerdings noch nicht aufwarten; „Benefizkonzerte“ seien fürs nächste Jahr geplant, ansonsten – die Höhe des Stiftungskapitals? „Betriebsgeheimnis.“ Konkrete Vorhaben? Man sei noch in der Planung. Wie DeMaio konkret in die Stiftungsarbeit eingebunden wird? Er bleibe auch nach seiner Rückreise nach Amerika „Förderer“ der ganzen Angelegenheit.

      Die Stiftungs-Gründer wollen jetzt zunächst nach Schulen suchen, die an einer Mitarbeit interessiert sind, hieß es. Man sei „in Gesprächen“.