Essen. . Reinhard Paß (SPD) hat die mögliche Gegenkandidatur Angelika Kordfelders „zur Kenntnis genommen“.
Reinhard Paß hat sein Wort gemacht – und es bleibt dabei: Er werde seine Amtszeit als Oberbürgermeister weder vorzeitig beenden noch auf eine erneute Nominierung als Kandidat für das oberste Amt der Stadt verzichten. Dass Angelika Kordfelder im Rennen um den OB-Posten gegen ihn antreten will (die NRZ berichtete), hat Paß „zur Kenntnis genommen“. Die Entscheidung der Bürgermeisterin in Rheine ändere nichts an seinen bekannten Positionen, sagte Paß gestern auf NRZ-Anfrage: „Das was ich gesagt habe, ist alles nach wie vor gültig.“ Einen Seitenhieb auf die eigenen Genossen hat sich der Oberbürgermeister dabei nicht verkniffen: „Das alles ist schädlich für die Partei und verschlechtert unsere Wahlchancen“, kritisierte Paß.
Die CDU mit ihrem Spitzenkandidaten Thomas Kufen dürfte sich ob der SPD-Querelen ins Fäustchen lachen. Parteichef Franz-Josef Britz will sich einen süffisanten Kommentar partout nicht verkneifen: „Es freut mich, dass sich Frau Kordfelder nach vielen Jahren wieder für ihre Heimatstadt interessiert. Ihre Wiederwahl in Rheine ist anscheinend so fraglich, dass sie glaubt, in Essen als SPD-Kandidatin schon gewonnen zu haben. Ich bin gespannt wie die SPD mit dieser Bewerbung umgeht.“
Während Grünen-Fraktionschefin Hiltrud Schmutzler-Jäger vor dem Hintergrund eines noch offenen Procederes noch kein Statement abgeben möchte, ist für FDP-Fraktionschef Hans-Peter Schöneweiß „Kontinuität in unserer Stadt“ angesagt – und zwar unabhängig davon, ob der zukünftige OB von der SPD oder der CDU gestellt wird. Zu Kordfelder merkt Schöneweiß an: „Rheine ist mit Essen nicht vergleichbar.“ Wer auch immer von der SPD ins Rennen geschickt werde: „Der Sieger wird sich dann auch mit einem guten FDP-Kandidaten auseinandersetzen müssen.“