Endlich volljährig: 18 Jahre ist es her, da erblickten die „Freunde der italienischen Oper“ im Theater Freuden-haus das Licht der Welt. Die Geschichte um die 1960er-Jahre-Familie Kopleck, die von einem italienischen Gastarbeiter aufgewirbelt wird, sorgte für die gefeierte Renaissance des Volkstheaters im Revier, wurde zum Kultstück weit über die Grenzen Essens hinaus und schafft auch heute noch manche ausverkaufte Vorstellung. Fortsetzungs-Geschichten der Kopleks blieben nicht aus – ohne aber an den ganz großen Erfolg des Erstlings anzuknüpfen.
„Die ,Oper’ gehört zum ,Freudenhaus’“, davon ist Theaterchefin Conni Sandmann überzeugt. Nicht zuletzt deshalb habe man sich früh die Rechte an dem Stück gesichert, um sicherzustellen, dass der „Vatta“ aller Revierschwanks nicht fremdgeht.
Und genau das führte vor einiger Zeit zum Familienzwist: Denn Autor Sigi Domke, der das Kultstück zusammen mit Thomas ,Schnulli’ Koppelberg geschrieben hat, hätte das Stück gern an Christian Stratmanns Mondpalast in Herne verkauft. Doch im Theater Freudenhaus fürchtete man die Zuschauer-flucht und verbot den Verkauf. Dafür ging dann Domke, entschlossen, nicht mehr für sein einstiges Steeler Stammhaus zu arbeiten. „Schnee von gestern“, sagt Rainer Besel, der neue künstlerische Leiter. „Sigi hat signalisiert, wieder mit uns zusammenarbeiten zu wollen.“
Was ist das Erfolgsrezept der „Oper“? Wohl zu allererst der liebevolle Umgang mit Klischees und na-türlich die Charaktere – allen voran das knorrige, aber auch liebenswerte Familienoberhaupt Heinz Kopleck, in der Urfassung so unnachahmlich von dem 1998 verstorbenen Thomas Koppelberg verkörpert. Inzwischen steht mit Frank Schneider schon der vierte Heinz auf der Bühne. Auch die anderen Darsteller wechselten immer wieder. Heute ist Lore Duwe-Scherwat alias Oma Klärchen die „Dienstälteste“ auf der Bühne. „Man nennt mich schon Frau Heesters“, lächelt sie.
An diesem Wochenende steht die „Oper“ wieder auf dem Spielplan. „Am Freitag sind alle noch lebenden ehemaligen Darsteller eingeladen“, freut sich Conni Sandmann auf das Familientreffen.