Überruhr. .
Wie geht es weiter mit dem Bürgertreff Überruhr? Diese Frage stellen sich die Stadt, der Eigentümer Allbau und vor allem die zahlreichen Vereine, die das Domizil am Nockwinkel oft und gerne nutzen, schon lange. Am morgigen Donnerstag wird der Bauausschuss das Thema erneut behandeln. Doch wie unsere Zeitung bereits jetzt erfuhr, wird die Stadt aller Voraussicht nach ihren Vertrag mit dem Allbau nicht verlängern. Ergo: Der Bürgertreff wird spätestens Mitte des nächsten Jahres, wenn der Vertrag mit dem aktuellen Pächter endet, als Veranstaltungsort verschwunden sein.
Was wurde im Laufe der letzten Jahre nicht alles über den Bürgertreff gesagt, geschrieben, doch vor allem spekuliert. Letzteres auch deshalb, weil die Stadt Essen sich nur bedingt um offene Worte bemühte. Bekannt war zuletzt nur, dass es eine Ausschreibung gab, um den Bürgertreff langfristig auf eine gesicherte Basis zu stellen. Doch das Bemühen um einen modifizierten Pachtvertrag oder gar einen gänzlich neuen Betreiber ist offensichtlich gescheitert.
Seit Anfang des Monats geistert das Thema daher wieder durch die politischen Gremien. In der Bezirksvertretung (BV) VIII erläuterte Ingo Penkwitt, Leiter der Immobilienwirtschaft, den Status Quo, auch im Kulturausschuss wurde der Bürgertreff bereits thematisiert. Eine Entscheidung soll nun im Bauausschuss fallen – dies alles hinter verschlossenen Türen. Eine Stellungnahme lehnt die Stadt vor Ende der Sitzung kategorisch ab.
Alfred Steinhoff, SPD-Bezirksvertreter in Überrruhr, kann diese Form der Geheimniskrämerei nicht nachvollziehen: „Man hätte besonders die Vereine, die dringend auf den Bürgertreff als Veranstaltungsort angewiesen sind, schon längst offiziell informieren müssen. Nicht erst jetzt, fünf Minuten vor Zwölf.“ So habe man die Chance verspielt, gemeinsam mit den Nutzern und allen Beteiligten an einer „konstruktiven Lösung“ zu arbeiten, so Steinhoff weiter.
Die SPD hatte noch auf dem jüngsten öffentlichen Stammtisch vor Ort angeregt, die Vereine sollten einen Trägerverein gründen, der künftig auch als konkreter Ansprechpartner für den Allbau fungieren soll. Doch die Vereine bleiben skeptisch. Auch, weil sie sich damit „schlicht überfordert fühlen“, wie Kurt Peters, Programmbeauftragter beim MGV Sangeslust, sagt. Und weiter: „Was nutzt uns ein Trägerverein, wenn wir nicht einmal wissen, was der Allbau plant?“
Allbausprecher Dieter Remy: „Noch liegt uns keine Kündigung der Stadt vor. Deshalb gibt es noch keine konkreten Pläne. Da wir uns auch als Stadtentwickler begreifen, haben wir weiterhin ein Interesse an einer vernünftigen Lösung unter Berücksichtigung aller betriebswirtschaftlichen Aspekte.“