Der Musiker Ralf Kaupenjohann hat ein Hörspiel über Demenz gemacht. Am 5. November, 20 Uhr, ist seine Version von „Zitrone, Schlüssel, Ball“ im Maschinenhaus der Zeche Carl zu erleben. Mit Sven Thielmann sprach Kaupenjohann über seine Arbeit.

1 Warum haben Sie sich mit Demenz beschäftigt?

2006 arrangierte Ulrich Greb sein Theaterstück „Zitrone Schlüssel Ball“ als Hörversion für vier Schauspieler und einen Musiker für das Moers Festival. Der Musiker war ich. Zu der Zeit war mein Vater bereits an Alzheimer erkrankt - die Dimension war mir und meiner Familie aber noch nicht bewusst. Ich hatte das Stück damals sehr intensiv erlebt und mir gewünscht, es überall - ohne die nicht unkomplizierten Bedingungen mit vier Sprechern - aufführen zu können. Nach dem Tod meines Vaters 2012 machte ich mich an meine Version für „hybride Live-Aufführungen“ .

2 Was muss man sich darunter vorstellen?

Es handelt sich um eine neue Hörfassung des Bühnenstücks. Bei meiner Version von „Zitrone Schlüssel Ball“ wird der Text nicht durch Schauspieler, sondern von vier Lautsprechern wiedergegeben, während ein Musiker in der Mitte des Publikums agiert.

3 Was möchten Sie mit Ihrem Hörspiel erreichen?

Ich möchte das Thema Demenz so möglichst vielen Menschen nahebringen. Denn durch die Begegnung mit dieser Krankheit entstehen neue Perspektiven bei der Betrachtung dessen, was wir unter „Normalität“ verstehen.