Duisburg. Eine demenzkranke Seniorin war im Duisburger Westen verschwunden. Warum ihre Angehörigen den Einsatz der Polizei in höchsten Tönen loben.
Wenn die eigene demenzkranke Mutter plötzlich nicht mehr erreichbar ist, dann sitzt der Schock tief. Diese Erfahrung hat Melanie Schmidt (Name geändert) machen müssen. Täglich ruft sie ihre Mutter pünktlich um 9 Uhr an, ihr Mann schaut wenige Zeit später bei ihr vorbei. So war es auch am Dienstag. Nur: Mutter war nicht da. „Kein Mensch wusste, was eigentlich los war“, berichtet Schmidt. „Wir sind dann direkt los und haben alles abgesucht.“
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Unterwegs habe ein Streifenwagen der Polizei gehalten, Schmidt und ihr Mann schilderten die Situation. „Die haben gesagt, dass sie sofort jemanden losschicken. Wir sollten noch etwas warten und dann eine Vermisstenanzeige aufgeben.“ Das taten sie. Auf der Polizeiwache in Rheinhausen erstatteten sie gegen Mittag Anzeige. „Sämtliche Beamtinnen und Beamten dort waren sehr, sehr nett“, lobt Schmidt in höchsten Tönen. „Die haben direkt Streifen geschickt, die Rheinhausen und die nähere Umgebung abgesucht haben.“ Auch die Nachbarn ihrer Mutter hätten die Polizisten befragt – zunächst ohne Erfolg.
Hilfsbereitschaft der Duisburger Polizei beeindruckte die Angehörigen
„Um 16.30 Uhr sollte dann der Beamte mit dem Spürhund kommen“, schildert die Tochter. Der war nicht mehr nötig. Denn endlich kam der erlösende Anruf: Die Tagespflege, die immer donnerstags die Mutter abholt. Aufgrund des Feiertages sei der Termin vorverlegt worden – ein kommunikatives Missverständnis. „Meine Mutter hat nur gesagt, sie habe einen schönen Tag gehabt“, sagt Schmidt schmunzelnd. Happy End also. Die Hilfsbereitschaft der Polizei hat Schmidt und ihren Mann nachhaltig beeindruckt: „Wenn einer was gegen die Polizei sagt, dann kann ich absolut nicht dahinter stehen.“