Duisburg-Rheinhausen. . Bei ihrer siebten „Ruhrpott-Tour“ über 44 Kilometer erradelten die Rheinhauser Langstreckensportler wieder Spenden für Hilfsprojekte im Nordosten Indiens. Sie stellten mit rund 300 Teilnehmern einen neuen Rekord auf.

Was ist Glück und was bedeutet es für einen? Das sind nur einige von vielen existenzialistischen Fragen, die sich die KarmaRiders um Tobias Schüppen, Vorstands- und Gründungsmitglied des Charity-Radclub-Vereins, nach ihrem Studium gestellt haben. Die KarmaRiders sind der Ansicht, dass sie in ihrem Leben schon viel Glück hatten: Sie sind in einem demokratischen, reichen Land geboren, konnten alle studieren und mussten niemals fürchten, dass sie am Ende des Monats nichts mehr zu essen haben.

Genau diese Erkenntnis, privilegiert zu sein im Vergleich zu vielen anderen Menschen in der Welt, motivierte sie, etwas zurückzugeben und ihr Glück mit benachteiligten Menschen zu teilen. Da die Jungs aus Rheinhausen obendrein alle passionierte Radfahrer sind - Schüppen radelte schon einmal über 2500 Km durch Indien - war die Idee, radelnd Spendengelder für Projekte in armen Regionen im Nordosten Indiens zu sammeln, geboren. Die KarmaRiders sind seither über Duisburg hinaus bekannt für ihre alljährlichen Fahrrad-Spendentouren. Am Samstag stand dann die siebte Auflage der „Ruhrpott-Tour“ an. Rund 300 Radler fuhren 44 Km vom Jugendzentrum Tempel nach Krefeld, u.a. an Burg Linn vorbei, und zurück. Pro Kilometer konnte ein kleiner Obolus für das aktuelle Projekt gespendet werden. Die 2008 gegründeten KarmaRiders haben eigens eine enge Kooperation mit der renommierten Stiftung „childaid network“ eingegangen, die dafür sorgen, dass die Spenden direkt in den Nordosten Indiens gelangen. „Letztes Jahr haben wir 20 000 Euro zusammenbekommen“, sagte Schüppen und geht davon aus, dass es dank der Rekordteilnehmerzahl in diesem Jahr noch mehr wird. Bei bisher zwei Reisen in den Nordosten Indiens konnten sich die KarmaRiders selbst ein Bild davon machen, wie viel sie mit den Spendengeldern erreichen. Schüppen: „Es hat uns in unserem Engagement bestätigt und bestärkt, weiter zu sammeln“.

Auch ein Wiedersehen mit alten Bekannten

Die immer größer werdende Charity-Veranstaltung lockte jung und alt an und wird dabei von Jahr zu Jahr professioneller. Dieses Jahr fuhren sogar ein großer Begleitwagen und ein Fahrradreparateur mit. Für den Wedauer Uwe Sporkhorst, der zum vierten Mal mit radelt und mit seinem selbstgebauten 30 Kilo schweren Cruiser-Rad die Attraktion des Tages ist, steht der gute Zweck im Vordergrund. „Die „Ruhrpott-Tour“ ist unterstützenswert und immer ein Gaudi.“

Sie ist aber auch ein Wiedersehen mit alten Bekannten. „Viele kommen gerne wieder. Ich kenne mittlerweile fast alle Gesichter“, so Schüppen. Dass die Veranstaltung ein voller Erfolg war, lag auch an der tatkräftigen Unterstützung des Jugendzentrums Tempel, das bei Ankunft der Radler um 16 Uhr Gegrilltes und Getränke servierte.