Duisburg-Baerl. . Am Tag der offenen Tür in Baerl durften Besucher aktiv werden und in den Feuerwehrwagen klettern. Kinder zogen sich gerne die Uniformjacken über

Johanna (acht Jahre) und ihr Bruder Henning (sechs Jahre) sahen beide aus wie richtige Feuerwehrleute – mit einer etwas zu großen Uniform. Sie beide steckten in den Jacken erwachsener Feuerwehrmänner und trugen sogar die echten Helme. Die beiden fanden es so toll, dass sie die Unformen gar nicht mehr ausziehen wollten. Neben ihnen stand ein etwas älterer Junge, der sogar eine Sauerstoffflasche auf dem Rücken trug. Das war Anschauungsunterricht par excellence – und beste Werbung für die Jugendfeuerwehr. Der dürfen sie zwar erst frühestens ab zwölf Jahren beitreten, aber die paar Jahre besuchen sie einfach noch das Sommerfest und üben schon mal.

Das gesamte Feuerwehrfest der Freiwilligen Feuerwehr Baerl stand unter dem Zeichen der Nachwuchswerbung. Die Besucher konnten manche Einsatzbereiche der Feuerwehr selbst ausprobieren, in eine Feuerwehruniform schlüpfen, spannenden Demonstrationen beiwohnen und sich natürlich auch bei den Mitgliedern informieren.

Heiße Feuerwolke

Am Nachmittag kam es dann zu einem Höhepunkt. Die Feuerwehr demonstrierte beeindruckend, wie schnell ein Fettbrand zu einer Explosion werden kann, sofern man versucht, ihn mit Wasser zu löschen. Die Zuschauer in den ersten Reihen wichen erschrocken zurück, als die Maschine eine Tasse Wasser in eine zuvor brennende Pfanne groß und umgehend eine riesige heiße Feuerwolke entstand. Dann zeigten sie die richtige Löschweise: Mit einem Deckel. „Dieser erstickt das Feuer einfach. Der Brand ist aus und es kommt niemand zu Schaden“, erklärte Jürgen Werland, stellvertretender Löschzugführer. Mitglieder der Jugendfeuerwehr spannten Sicherheitsseile für die Zuschauer, damit diese ausreichend Abstand von der Explosion hielten.

Ein weiterer Höhepunkt war die Eimerkette. Die Mannschaften mussten das Dach eines Modellhauses, das in liebvoller Handarbeit von zwei Feuerwehrleuten gebaut worden war, ablöschen und mit dem herabfließenden Wasser ein Fass füllen. Als erstes traten die „Sappeure“ an. In zwei Minuten und 45 Sekunden schütteten sie rund 120 Liter Wasser auf das kleine Modellhaus – mit alten Sackeimern. Auch die Jugendfeuerwehr, der Löschzug Rheinkamp, die Offiziere des Schützenvereins, eine Volleyballmanschaft und zwei Familien hatten sich zu dem Wettkampf angemeldet, bei dem derjenige gewann, dessen Fass zuerst und am schnellsten gefüllt war.

Weitere Attraktionen waren ein offener Feuerwehrwagen, der zu Erkundungen einlud und von den Kindern und ihren Eltern sowie Großeltern gerne beklettert wurde, und die Feuerwehrhüpfburg ebenfalls in Form eines Wagens. Ein silbernes, vollkommen demoliertes Auto stand für alle diejenigen bereit, die immer schon einmal mit Schneidegerät und Spreizer hantieren wollten. Sie konnte unter fachmännischer Anleitung ausprobieren, was Feuerwehrleute im Falle eines Unfalls unternehmen, um eingeklemmte Unfallopfer doch noch aus dem Fahrzeug zu bekommen.