Duisburg-Homberg. . Die Evangelische Kirchengemeinde Homberg gibt zwei Gemeindezentren und die Rheinkirche als Standorte auf und baut neu. Sonntag letzter Gottesdienst.

Das laufende Jahr und auch das kommende bedeuten für die Evangelische Kirchengemeinde Homberg gleich drei Abschiede. Im Jahr darauf soll ein großer Neuanfang mitten im Ortsteil starten.

Vom Lutherhaus, dem insgesamt rund 1000 Quadratmeter Fläche umfassenden Heim der Gemeinde mit allerlei Sälen und einer Küsterwohnung, ist nur noch ein Gerippe zu sehen. Seit Ende September leisten hier die Abrissbagger ganze Arbeit. „Anfang Dezember, so der Plan, soll alles abgebrochen sein, dann schauen wir hier kurzzeitig auf eine unbebaute Fläche“, sagt Pfarrer Matthias Immer. Was so nicht bleiben soll, die Kirche ist derzeit dabei, das Gelände zu veräußern, Pfarrer Immer geht davon aus, dass hier, an der Wilhelmstraße, schon bald Wohnbebauung entstehen wird, noch sei allerdings kein Käufer gefunden.

Von der Kirche ins Gemeindehaus

Vom Lutherhaus haben sich die Gemeindemitglieder bereits verabschiedet, von der Rheinkirche werden sie es am kommenden Sonntag tun (müssen). Die in den Jahren 1893 bis 1895 gebaute Kirche wird von der Gemeinde aufgegeben. Die prognostizierten Sanierungskosten in Höhe von 2,5 Millionen Euro seien zusammen mit den jährlich anfallenden Unterhaltskosten im hohen sechsstelligen Bereich nicht zu stemmen (wir berichteten). Nach dem letzten Gottesdienst, der um 10 Uhr beginnt, ziehen Pfarrer Immer und seine Kollegen mit der Gemeinde um ins Dietrich-Bonhoeffer-Haus an der Dietrich-Bonhoeffer-Straße im Ortsteil In den Haesen. Allerdings auch nur kurzzeitig.

„Zunächst einmal hoffen wir, dass sich ein Träger für die historische Rheinkirche findet“, sagt der Geistliche. Dass der Aufenthalt im Bonhoeffer-Haus nicht von Dauer sein wird, ist bereits seit Monaten klar. Auch von diesem Gebäude samt Grundstück trennt sich die Gemeinde bekanntlich. „Das wird aber erst dann geschehen, wenn unser neues Zuhause fertig ist“, erklärt Immer.

Diese neue Heimat entsteht an der Wilhelmstraße/Ecke Lauerstraße. Auf rund 600 Quadratmetern sollen neben einem Kirchenraum auch ein Café, Jugendräume und Büros entstehen. „Die Baugenehmigung haben wir inzwischen vorliegen und prüfen sie derzeit“, berichtet der Pfarrer. Ist dies geschehen, könne man mit dem Bau beginnen. Matthias Immer rechnet mit einer Fertigstellung allerdings nicht mehr für das kommende Jahr, er geht eher von 2018 aus. „Dann wollen wir das neue Haus feierlich eröffnen. Und uns vom Dietrich-Bonhoeffer-Haus gebührend verabschieden.“