Rumeln-Kaldenhausen. Der Graffiti-Künstler Marten Dalimot gestaltet demnächst am Albert-Einstein-Gymnasium in Duisburg eine Wand mit Motiven zum Namenspatron.
Schulgebäude sind nicht unbedingt Glanzpunkte der Architektur. Oft sind es finstere Gebäude, die schon bei ihrer Einweihung nicht attraktiv waren. Nach einem jahrelangen Sanierungsstau kann man erst recht sagen: Bonjour Tristesse! Für das Albert-Einstein-Gymnasium in Rumeln-Kaldenhausen, das in diesen Tagen sein 50-jähriges Bestehen gefeiert hat und von knapp tausend Schülern besucht wird, gilt das insbesondere.
Es gibt einen außenliegenden Treppenaufgang zu dem zweieinhalb-geschossigen Koloss, bei dem sich beim Bau der Gestaltungswille manifestierte. Dynamisch ragt eine Betonwand zackig in den Himmel. Die rote Farbe dieses Pylons ist allerdings schon sehr verblichen und die Gitterstäbe, die diesen Zugang vor unbefugtem Zugang abriegeln, wirken abschreckend.
Kiosk in der Beethovenstraße wurde zum Hingucker
Höchste Zeit, dass sich dort optisch etwas tut. Die drei Buchstaben AEG, mit denen sich die Schule abkürzt, passen auch zu einem jungen Künstler, der erst jüngst an der Beethovenstraße in Rheinhausen für Furore gesorgt hat: Marten Dalimot. Dann ließe sich das Kürzel aber auch wie in der Werbung als „Aus Erfahrung gut“ lesen. Der 39-jährige diplomierte Grafikdesigner hat dort einen Kiosk in einen Hingucker verwandelt und in einem für ihn typischen Stil aus bunten Farbflächen das Konterfei des Komponisten gesprayt. Außerdem hat er am Bienenhaus in Rumeln und am Bahnhof in Rheinhausen markante Kunstwerke geschaffen, die für eine deutliche Aufwertung sorgen.
Eigentlich sollte er nun ein Trafo-Häuschen in Friemersheim farbenfroh besprayen. So hatte es die Bezirksvertretung zunächst besprochen und Mittel zur Ortsbildpflege dafür bereitgestellt. Dieses Projekt ließ sich dann aber doch nicht realisieren. So folgte die Politik dem Vorschlag des CDU-Fraktionschef, Ferdi Seidelt, dem Gymnasium ein Gesicht zu geben. Nun soll Dalimot diese Betonwand von beiden Seiten gestalten.
Porträt mit Zunge ist verblichen
„Die Darstellung wird von beiden Schulhöfen zu sehen sein, wird das Gebäude aufwerten, die Schüler hoffentlich inspirieren und ihnen bewusst machen, unter welcher Flagge sie lernen“, freut sich Seidelt. Das Porträt mit herausgestreckter Zunge des 1955 gestorbenen Nobelpreisträgers, der die Relativitätstheorie formulierte, zierte einst eine Wand ist aber längst verblichen. Aber Einstein hat nicht nur die Relativitätstheorie formuliert, er war auch Musiker, Pazifist, Flüchtling und Zionist.
Das Projekt könnte Vorbild für die anderen weiterführenden Schulen sein
Seidelt ist zuversichtlich, dass es jetzt flott geht. Noch in diesem Monat soll es ein Treffen zwischen ihm, dem Künstler und dem Schulleiter Steffen Jelitto geben, den die Idee ebenso begeistere wie das städtischen Immobilienmanagement IMD.
Hier gibt es mehr Artikel aus dem Duisburger WestenAus seiner Sicht soll das keine einmalige Angelegenheit sein. Er kann sich gut vorstellen, dass auch die weitere weiterführende Schulen in Rheinhausen mit gebrandet werden: haben sie doch oft einen Namenspatron, ob Lise Meitner, Willy Brandt, Heinrich Heine, Krupp oder Willi Fährmann.