Duisburg-Baerl. . Der zehnte Pflanzenmarkt war ein voller Erfolg. Mehr als 40 Händler und 3000 Besucher belebten den grünen Stadtteil in Duisburgs Westen.

Grüne Balkone, blühende Blumen in den Vorgärten und die strahlende Sonne am Himmel verraten es: Der Sommer steht in den Startlöchern, die grünen Daumen der Hobbygärtner kribbeln vor Vorfreude. Treffpunkt für alle Pflanzenliebhaber und solche, die es werden wollen, war am Sonntag das Gelände der evangelischen Kirchengemeinde in Baerl. Zum zehnten Mal fand hier der Baerler Pflanzenmarkt statt.

Veranstaltet vom SPD Ortsverein Baerl ist der Pflanzenmarkt zur lieb gewonnenen Tradition geworden, die auch Menschen aus der Umgebung anzieht. Das Spektrum war wieder groß – von Bio-Pflanzen über moderne Gartentechnik bis hin zu Tipps zum Bienenschutz. „Diesmal können wir mehr als 40 regionale und überregionale Händler begrüßen“, freute sich Organisator Hans-Gerd Bosch mit Blick auf das weiträumige belebte Gelände. Auf dem Außengelände bot sich ein wahres Sinneserlebnis. Überall duftete es nach Kräutern, Pflanzen, süßem Honig und fruchtigen Marmeladen.

So war es auch am Stand des Steinschenhofs. Der Hof liegt gleich um die Ecke, mitten in Baerl. Am Stand gab es ein großes Sortiment zu entdecken: Fruchtbrotaufstriche, Kräuter in Öl und Essig und Säfte gehörten dazu. „Der Pflanzenmarkt ist für uns alljährlich ein schönes Event“, sagte Sibille Weyand, Chefin des Steinschenhofs. Glücklich schaute sie auf den Stand, an dem die 79-jährige Mia Leutfeld gerade interessierten Besuchern über die Herstellung der Produkte erzählte. „Hier können wir von Mensch zu Mensch reden. In Zeiten des Online-Handels geht dies oftmals verloren“, so Weyand. Umso schöner sei es, wenn Angebote vor Ort genützt würden. „Der Baerler Pflanzenmarkt ist dafür ein tolles Beispiel.“

Wenige Meter weiter wurde es beeindruckend bunt: Hobbygärtner Bernhard Hauser aus Lüdenscheid präsentierte farbprächtige Fuchsien. Margaret Brown und Bernisser Hardy sind nicht etwa aus England stammende Nachbarn, sondern Fuchsiensorten. „Die Fuchsien lasse ich oft im Wohnzimmer gedeihen“, erzählte Hauser. Aber: Allzu viel Platz ist dort nicht, also kommen sie ins Gewächshaus. Einige Tipps wusste er den Besuchern mitzugeben: „Winterharte Fuchsien pflanzt man am besten bald, von Mai bis August.“

Neu war in diesem Jahr nicht nur die Auswahl an Fuchsien, sondern auch das Dahliensortiment: Erstmalig präsentierte der Dahliengarten Ochtrup mehr als 350 verschiedene Sorten. „Probieren Sie mal“, bot Susanne Lohmeier an. Wer dachte, Blumen kann man nicht schmecken, lag hier nicht richtig: Der selbst hergestellte Dahlienlikör schmeckte den Besuchern und zeigte, wie vielfältig die Gaben der Natur sein können.

Auf diese Blumen fliegen die Bienen

Dies zeigt auch die Honigproduktion des Bienenzüchters Helmut Engel. Neun Bienenvölker hat Engel momentan und geht der Imkerei seit fünf Jahren nach. Auf dem Pflanzenmarkt erklärte er an der Wabe, wie ein Bienenvolk lebt und gab Infos zum Bienenschutz. Sein Tipp: Blumen kaufen, deren Futterkelch für die Bienen gut zugänglich ist. „Die Bienen krabbeln in die Pflanze rein und ernähren sich vom Nektar sowie den Pollen“, so Engel. Pflanzen wie Katzenminze und die Fetthenne seien für Bienen Anziehungspunkte. Bei Rosen hingegen sei der Futterkelch oft verschlossen. „Hilfreich für alle Insekten im Garten oder auf dem Balkon ist ein Insektenhotel.“

Viele weitere Informationen um den Kampf gegen das Bienensterben gab es beim Gartenbauverein Asberg, der Infomaterial zu vielen Pflanzen parat hatte. Fachsimpeln wurde so leicht gemacht – auch beim Pflanzentausch, bei dem jeder seine Gartenschätze gegen neue Exemplare eintauschen konnte. Wer sich draußen umgesehen hatte, konnte im Gemeindesaal weiterschauen: Zahlreiche Dekoration, Schmuck, Kunstobjekte für den Garten und Glaskunst waren in und um den Saal ausgestellt.

Mehr als 3000 Besucher kamen über den Tag verteilt. „Eine grandiose Zahl“, wie Hans-Gerd Bosch freudig feststellt. „Das Wetter war sehr gut, viele Leute kamen mit dem Rad.“ Auch Annegret Edelmann, die mit ihrem Mann aus Rheinberg hergekommen war, schätzt die Atmosphäre: „Ich bin jetzt gut eingedeckt für den Sommer“, lachte sie und ergänzte: „Nächstes Jahr kommen wir wieder, damit unser Garten in voller Blüte strahlen kann.“