Duisburg-Rheinhausen. . Europaschule in Rheinhausen setzt sich seit 2013 für faire Handelsbedingungen und Mindestlöhne für Bauern und Arbeiter in der Dritten Welt ein. Alle Kriterien erfüllt - Gymnasium als zweite Duisburger Schule ausgezeichnet. Fairtrade Deutschland übergab Urkunde an Schüler.

Wer seinen Tee, Kaffee oder Kakao, trinkt, seine Bananen oder Orangen isst, seine hübschen Rosen in der Vase auf dem Fensterbrett anschaut oder sich ein T-Shirt oder eine Jeans überstreift, der will in erster Linie genießen und seine Bedürfnisse befriedigen. Als Konsument denkt man dabei eher selten darüber nach, woher all dies Produkte stammen, noch seltener, unter welchen Bedingungen diese Erzeugnisse entstanden sind und ob ihre Produzenten in der Dritten Welt überhaupt davon leben können.

Faire Lebensmittel in der Mensa

Ob in Afrika, Asien oder Südamerika - noch immer werden die meisten Erzeuger in den Entwicklungsländern weit unterhalb des Mindestlohns bezahlt, oft sind auch die Arbeitsbedingungen weit unterhalb des europäischen Standards . Die weltweite Fairtrade Bewegung will das ändern, kämpft für eine angemessene Entlohnung, gegen Lohnsklaverei, für Arbeits- und Gesundheitsschutz.

Genau darüber machen sich seit fast zwei Jahren Lehrer und Schüler am Krupp-Gymnasium in Rheinhausen intensiv Gedanken. Seitdem trinkt das komplette Lehrerkollegium nebst Sekretärinnen und Hausmeister „fairen“ Kaffee, werden in der Mensa der Schule am Flutweg in Bergheim auch fair gehandelte Lebensmittel wie Chips, Sesam- und Schokoriegel, Kaffee und Kakao verkauft, wurde das Thema in mehreren Schulklassen im Erdkunde-, Biologie- und Religionsunterricht behandelt. Und schließlich bildete sich auch eine Fairtrade - Arbeitsgemeinschaft, in der rund 20 Schüler unter der Anleitung von zwei Lehrerinnen Fairtrade-Projekte an der Schule erarbeitet Schulleiter Peter Jöckel erarbeitete ein nachhaltiges Konzept, damit Fairtrade keine „Eintagsfliege“ bleibt und am Krupp-Gymnasium langfristig auf dem Stundenplan bleibt.

Abgesehen vom Kaffeekonsum der Lehrer schuf das Gymnasium damit die Voraussetzungen, um als zweite Fairtrade Schule nach dem Hamborner Sophie-Scholl-Berufskolleg zertifiziert, also anerkannt zu werden. Gestern war es soweit: Thomas Huhn von Fairtrade Deutschland mit Sitz in Köln, überreichte den beteiligten Schülern im Rahmen einer kleinen Feierstunde in der Aula eine Urkunde.

„Auszeichnung ist echter Ansporn“

Damit darf sich die Europaschule Krupp-Gymnasium jetzt offiziell Fairtrade-Schule nennen. „Diese Auszeichnung ist für uns ein echter Ansporn“, bedankte sich Schulleiter Peter Jöckel. „Das Besondere hier ist, dass sich junge Menschen für weltweit faire Handelsbedingungen einsetzen“, so Thomas Huhn von Fairtrade Deutschland. „Damit ihr Engagement langfristig ist, werden wir alle zwei Jahre die Voraussetzungen kontrollieren.“