Duisburg-Hochemmerich. . Einrichtung an der Haraldstraße in Hochemmerich ist offiziell wiedereröffnet. 2,35 Millionen Euro flossen in Räume für die U3-Betreuung; acht Gruppen, 155 Kinder.
Bob, der Baumeister, was liegt näher? Die Mädchen und Jungen mussten nicht lange überlegen, welches Lied sie zur Wiedereröffnung der Kindertagesstätte Haraldstraße denn singen wollten. „Können wir das schaffen? Yo, wir schaffen das!“, dröhnte es dann auch durch die Räume der Einrichtung. Die Lautstärke der Steppkes hat aber mit Sicherheit nicht jeder in der Kita gehört, dafür ist die Einrichtung schlicht zu groß.
Auf 1700 Quadratmetern Fläche tummeln sich 155 Mädchen und Jungen, zur offiziellen Wiedereröffnung schaute Oberbürgermeister Sören Link mit einer ganzen Delegation aus dem Rathaus vorbei. Was allerdings nicht allen Kindern auf Anhieb gefiel: „So viele Männer in dunklen Anzügen sind für einige doch sehr ungewohnt“, sagte Leiterin Marion Mendrina während des Rundgangs durch die runderneuerte Kita. Mehr als zwei Jahre stapften Bauarbeiter durch die Einrichtung in Hochemmerich, „so spannend das sicher für die Kinder war, so anstrengend waren Lärm und Dreck für die Mitarbeiter und Eltern“, sagte der Oberbürgermeister, nachdem er sich für das tolle Ständchen bedankt hatte.
Es galt, den gut 20 Jahre alte Bau von fünf Gruppen mit 115 Kindern auf jetzt acht Gruppen mit 155 Kindern zu erweitern. Der Umstand, dass seit 2013 ein Rechtsanspruch auf U3-Betreuung besteht, sorgte nun dafür, dass die größte Kindertagesstätte Duisburgs an der Haraldstraße steht. „Es gibt stadtweit nur noch zwei oder drei weitere Einrichtungen mit acht Gruppen“, so der zuständige Dezernent Thomas Krützberg.
Was genau ist neu in der Einrichtung? Für rund 2,35 Millionen Euro – der Löwenanteil entfällt auf die Stadt – entstand ein schmaler, dafür langer Anbau in Holzbauweise. Ebenso neu sind Ruhe- und Waschräume, die für die Betreuung von unter Dreijährigen Pflicht sind. Dazu wurde der Altbau saniert und es entstanden ein komplett neu gestalteter Außenbereich sowie Gruppenräume und eine schmucke Sitzecke. Die würde jedoch nicht nur von den insgesamt 25 Mitarbeiterinnen oder etwa Eltern genutzt, „auf den bequemen Sesseln verabreden sich auch immer wieder Kinder diverser Gruppen“, weiß Mendrina.
Ein bisschen Sand fehlt noch
Leitung wie Mitarbeiter und auch die Kinder sind stolz auf ihre neue Kita, es gebe viel Platz zum Spielen, die Räume seien lichtdurchflutet und bunt, aber nicht zu knallig bemalt. Was fehlt, ist laut Marion Mendrina noch ein bisschen Sand für den Außenbereich. „Auch wenn die Kleinen gerne im Matsch spielen, Sand ist uns allen lieber.“
Dass man an der Haraldstraße so etwas wie eine Vorzeige-Kita vorfindet, weiß Marion Mendrina. Die Rahmenbedingungen seien sehr gut, „wir erfahren viel Zulauf und sind wohl schon bald leicht überbelegt.“ 170 Kinder seien erlaubt, die Stadt geht davon aus, dass diese Zahl schon bald erreicht sein wird.
Zum Schluss der kleinen Wiedereröffnungsfeier mit dem Stadtoberhaupt bedankte sich Marion Mendrina bei den Verantwortlichen sämtlicher umliegenden Kitas, die sie während der Bauzeit, etwa mit Ausweichräumen unterstützt hätten: Wenn sie im Gegenzug Hilfe benötigen, stehen wir gerne bereit.“