Duisburg. Uringestank, fehlende WC-Sitze und -Deckel, Spiegel, Seife und Papierhandtücher auf den Pausen-WCs stören Schüler, Eltern und Lehrer der Grundschule Bergheimer Straße in Rheinhausen. Damit die Klos endlich saniert werden, sammelten die Eltern 170 Unterschriften.

Die 13 Lehrer/innen der Grundschule Bergheimer Straße in Rheinhausen leisten sicher eine genauso wertvolle pädagogische Arbeit wie ihre Kollegen an anderen Schulen. Aber das Schulgebäude, um 1960 gebaut, ist stark in die Jahre gekommen, muss größtenteils energetisch saniert werden, nur ein Beispiel.

Doch das größte Problem für die Lehrer, insbesondere die rund 210 Schüler, ihre Eltern und Lehrer, ist der marode Zustand der sechs Toiletten, drei in der vorderen, drei in der hinteren Pausenhalle. Was am meisten Ärger auslöst: Sowohl in den Jungen- als auch in den Mädchen-WCs stinkt es bestialisch nach Urin, die Toiletten sind ständig verstopft, an manchen Wänden und Decken haften Urin- und Fäkalienspritzer. „Allein wegen des Gestanks gehen viele Schüler gar nicht mehr hier auf die Toiletten. Die Mädchen decken den Toilettenrand erst mit mehreren Lagen Klopapier ab“, berichtet die Elternpflegschaftsvorsitzende Annette Becker.

Alles macht einen ungepflegten, unhygienischen Eindruck. Das Bild oben kann nur ansatzweise andeuten, wie sehr die Einrichtungen hier nach mehr als 50 Jahren Betrieb heruntergekommen sind: Die Toiletten haben teilweise weder Sitzränder, geschweige denn Deckel. Die veraltete Druckspülung können die Kinder nur mit viel Kraft auslösen, daher wird auch nicht ordentlich abgespült. An allen Kabinen blättert massiv die blaue Farbe ab, die Beleuchtung ist schummerig. Außerdem fehlt es in den meisten Toiletten an Spiegeln, Klopapier, Papierhandtüchern und oft genug auch Seife. Kein Wunder, dass da viele Kinder ihr notwendiges „Geschäft“ gleich lieber daheim im Elternhaus verrichten.

Eltern sammelten 170 Unterschriften

Der Zustand ist seit Jahren altbekannt, Schulleitung und Elternschaft wandten sich schon mehrfach an das zuständige Immobilien-Management Duisburg (IMD), schriftlich und mündlich. Becker: „Dann ist immer ein IMD-Handwerker zur Schule gekommen, hat Wasserhähne und Druckspülung überprüft und gesagt: „Geht doch!““

Doch den Eltern, die inzwischen rund 170 Unterschriften gesammelt haben, reicht das nicht, es geht ihnen nicht nur um die Funktionsfähigkeit der veralteten Anlagen. Sie fordern mit ihrer Unterschriftensammlung für ihre Kinder die vollständige Sanierung, den kompletten Umbau der sechs Toiletten, auf dem neuesten, modernsten Stand. „Das kann ich für die nächsten zwei Jahre nicht zusagen“, so Dietmar Zilz vom IMD-Objektmanagement beim Ortstermin an der Grundschule. Der Fachmann für städtische Immobilien schätzt die Kosten für die komplette Sanierung aller Toiletten auf rund 300 000 Euro.

IMD und Eltern wollen nach kurzfristiger Lösung suchen

IMD-Vertreter Dietmar Zilz konnte Elternvertreterin Annette Becker nur wenig Hoffnung machen: „Ich verstehe die Eltern. Aber der IMD muss wegen gesetzlicher Vorgaben an den Schulen in Duisburg erst einmal Maßnahmen zum Brandschutz und zur Vorbeugung von Legionellen abarbeiten und umsetzen.“ Immerhin wollen sich beide in 14 Tagen wieder treffen, und nach kurzfristigen, kostengünstigen Lösungen suchen.