Duisburg-Homberg-Gerdt. . Was passiert auf dem ehemaligen Hornitex-Gelände in Homberg-Gerdt? Bürger befürchten großen Logistiker, Politik und Projektentwickler wiegeln ab. „Da entstehen keine gigantischen Geschichten“, heißt es.

Brigitte Sikorski wohnt nur wenige Meter entfernt von dem Ort, an dem aktuell noch Holz geschreddert wird. An der Rheindeichstraße in Homberg-Gerdt ist allerdings längst eine andere Nutzung geplant, das ehemalige Hornitex-Gelände ist an die luxemburgische Immobilienfirma Alpha Industrial Holding verkauft, die dort Gewerbe ansiedeln will (wir berichteten). Doch welche Art Gewerbe wird das sein, fragen sich viele Homberger derzeit?

„Offiziell erfährt man ja nichts“, sagt Sikorski. Klar, dass da Spekulationen entstünden. Entsteht zwischen Rhein und Uettelsheimer See ein weiteres Logport? Werden womöglich Gefahrstoffe gelagert?

Manfred Stüdemann, mit seiner hiesigen Firma SGE tritt er als Bevollmächtigter für die neuen Besitzer auf, mag über das Projekt erst öffentlich reden, wenn er die Pläne der Politik vorgestellt hat. Aktuell befinde er sich in Gesprächen mit dem Stadtplanungsamt. Manfred Stüdemann sagt nur soviel: „Da entstehen keine gigantischen Geschichten.“ Kleingewerbe schließt er aber ausdrücklich aus, „so etwas funktioniert dort nicht, es ist zu weit draußen.“

Bezirksbürgermeister Hans-Joachim Paschmann ist zunächst einmal froh, wenn die Schredderanlage verschwunden ist, produzierendes Gewerbe, das übermäßigen Dreck und Lärm produziert, wolle die Politik in Gerdt nicht mehr haben. „Investoren haben sich an unseren Aufstellungsbeschluss zu halten.“ Der sehe zwar Gewerbe vor, allerdings eingehaust und keinesfalls Gefahrstoffe oder Chemikalien, „sonst hätten wir ja längst einen Schrotthändler oder ein offenes Salzlager haben können, beides war in der Vergangenheit schon einmal an uns herangetragen worden“, sagt der SPD-Mann.

Nähe zur Autobahn 42

Genaue Pläne der neuen Besitzer kennt Paschmann laut eigener Aussage nicht, dass dort aber Logistik entstehen würde, hält er wegen der Lage an der Autobahn 42 für naheliegend. Klar ist, dass nach dem Ende der Schredderanlage auf dem Gelände auch eine Grünanlage entstehen soll. Wann die Firma Glunz aber mit dem Schreddern aufhören muss, ist laut des Bezirksbürgermeisters aktuell nicht klar. „Zunächst galt die Aussage, dass der Nutzungsvertrag Ende des Jahres ausläuft. Möglich ist aber auch die Variante, dass ein Vertrag gilt, der vor langer Zeit mit der Stadt Rheinkamp geschlossen worden war. Der sieht vor, dass die Fläche noch bis Ende 2016 genutzt werden darf. Die Sache muss noch geprüft werden.“

Paschmann und auch die Nachbarn harren jetzt der Dinge, die in den kommenden Wochen auf sie zukommen werden. Sikorski: „Ich habe mich mal umgehört, die Leute wollen hier lieber ein kleines Gewerbegebiet und ein Wohngebiet dazu.“ Wohnen sei laut des Aufstellungsbeschlusses jedoch ausgeschlossen, stellt Paschmann klar.

Und wenn doch große Container-Logistik kommt? Dann will Brigitte Sikorski eine Bürgerinitiative gründen...