Duisburg-Bliersheim-Homberg. . Architektur-Freunde können sich beim Tag des offenen Denkmals die Krupp-Villen in Bliersheim und auch die Rheinpreußensiedlung in Homberg ansehen. Programm und Führung inklusive.

Die ehemaligen Krupp-Villen in Bliersheim verändern sich nahezu täglich. In der rund 100-jährigen Geschichte der feudalen Bauten lebten hier zunächst die Hüttenwerk-Chefs, die zogen – samt Hüttenwerk – vor Jahrzehnten weg, alles verkam, inzwischen kümmern sich gleich mehrere neue Besitzer um die Sanierung der schmucken Gebäude (wir berichteten mehrfach). Beim bundesweiten Tag des offenen Denkmals am kommenden Sonntag (10 bis 18 Uhr) können sich Interessierte die Häuser ansehen, Programm und Ausstellungen inklusive.

Im ehemaligen Krupp-Casino an der Bliersheimer Straße 87 stehen die Katakomben sowie das Weinlager neugierigen Blicken offen. Zudem gibt es eine Dokumentationsausstellung rund um die Vita des Gebäudes und für Verpflegung ist gesorgt. Die gibt es auch in der ehemaligen Direktorenvilla (heute „Villa Rheinperle“, Villenstraße 2). Hier sind Führungen und das Darbieten klassischer und moderner Musik geplant.

Das Gebäude gegenüber (Villenstraße 3) wird derzeit saniert. Hier läuft von 10 bis 18 Uhr eine Ausstellung des Künstlerateliers „Dat Ateljee“ aus Rheinhausen sowie des Vereins „Mal mal im Pott“. Außerdem hat eine Gruppe Hobbyfotografen um den Rheinhauser Klaus Metzdorf ihre Werke in die alte Villa gebracht. Metzdorf will zudem rund 400 Bilder über eine Leinwand flimmern lassen, die Rheinhausen und Umgebung in der Zeit von 1863 bis heute zeigen. „Man stelle sich vor, dass die Züge früher, bevor es die Brücken gab, mit dem Schiff über den Rhein transportiert wurden“, sagt Metzdorf.

Was gibt es sonst noch? Der Niederrheinische Stadtschreiber Wolfgang Ettwig hat ebenso sein Kommen zugesagt wie der Friemersheimer Architekt Arno Göllner. Dieser plant eine Ausstellung im Haus Villenstraße 9.

Führung durch die Zechenkolonie

Beim Tag des offenen Denkmals darf im Duisburger Westen auch die ehemalige Zechenkolonie Rheinpreußen in Homberg nicht fehlen. Der Teil, der in den 1970ern nicht dem Bau der Hochhaussiedlung „Weiße Riesen“ zum Opfer gefallen ist, kann besichtigt werden. Eine Führung durch die im Jahr 1889 begonnene Siedlung startet um 14 Uhr im Rheinpreußenhaus, Mauerstraße 2a, weitere Informationen: 02066/41015

Hintergrund:
Das Thema der diesjährigen
Auflage des bundesweiten Tages des offenen Denkmals lautet „Farbe“. Das sehr weit gefasste Leitbild soll sich am kommenden Sonntag in allen geöffneten Denkmälern wiederfinden.
In Duisburg
können sich Interessierte neben den Bliersheimer Villen und der Rheinpreußensiedlung im Westen auch diverse rechtsrheinische Denkmäler ansehen. So ist unter anderem das Stadttheater ebenso geöffnet wie die Salvatorkirche. Zudem gibt es Rundgänge durch Hüttenheim, Meiderich und Ruhrort.