„Stellt euch einen Platz vor, mit großen freien Flächen, Verwinkelungen, kleinen Hügeln und Nischen, Buschwerk und Bäumen, Blumen und Tieren. Hier könnt Ihr toben, spielen, verstecken, klettern, gärtnern – und sogar reiten...“: so wirbt die Robinson Abenteuerfarm Rheinhausen in einem Flyer für das „Abenteuerland“ für Kids, das dieses Wochenende seinen 40. Geburtstag feiert. Generationen von Rheinhausener Kids konnten hier ihre Freizeit gestalten.

Auf einen Antrag an den Jugendwohlfahrtsausschuss wurde die „Errichtung eines städtischen Bauspielplatzes“ 1972 beschlossen, zwischen Neuer Krefelder Straße und Schelmenweg. Der Kostenvoranschlag aus dem Jahr 1973 bezifferte sich auf 45 000 DM für gärtnerische Tätigkeit, Anschlüsse und die Grundausstattung. Am 22. Juli 1974 wurde der Bauspielplatz mit einer Fläche von 6000 Quadratmetern feierlich eröffnet, erster Leiter war der Erzieher Karl-Heinz Grüters. 1976 vergrößerte sich das Gelände auf 20 000 Quadratmeter.

Ursprünglich standen zwei alte Bauwagen dort, in denen sich Werkzeuge für den Budenbau befanden und die dem Platz noch einen gewissen „Hippie-Charme“ gaben, sowie ein „Toilettenpilz“. Von Anfang an dabei war der kleine Streichelzoo bestehend aus Hühnern und Enten.

Das Konzept als Modellspielplatz wurde schon früh Ende 1974 vom Landesjugendamt Köln anerkannt und es flossen Zuschüsse. So kam 1974 eine neue Toilettenanlage dazu und ein Spielhaus wurde in Eigenarbeit von freiwilligen Helfern errichtet. Allerdings fiel das im Oktober 1977 einem Brandanschlag zum Opfer, und die Jugendarbeit stand auf der Kippe.

Ein Brand brachte fast das Aus

1978 beschloss der Jugendwohlfahrtsausschuss den Bau eines massiven Spielhauses mit einem Aufwand von 195 000 DM.

Eine zweite Planstelle für die Betreuung der Kids wurde gewährleistet, 1984 kam Diplom-Pädagogin Astrid Becker und es gab ein Kartoffelfest zum 10-jährigen Jubiläum. Viele Projekte folgten, es wurden ein Kaninchenstall und eine Rutsche gebaut. Der Streichelzoo erreichte im Herbst 1986 mit sechs Ponys, einem Esel, zwei Fohlen seinen Höchstbestand. 1991 gab es das erste Freizeit- und Westernreitturnier, das bis heute erfolgreich durchgeführt wird.

1994 kam die Umbenennung von Bauspielplatz zu „Robinson-Abenteuerfarm“. Eine Hausaufgabenbetreuung in Kooperation mit der Grundschule Am Borgschenhof wurde initiiert.

Neben einer BMX-Bahn und einem Streetballplatz wurden über die Jahre ein Bienenhotel, sowie ein Hängemattenland umgesetzt, erzieherisch liegt der Schwerpunkt momentan auf dem Thema „Gesundheit“ mit Entspannungsprojekten für Kids, die von Astrid Becker ins Leben gerufen wurden. Übrigens: Seit 2014 ist der Bauspielplatz „handyfreie Einrichtung“.