Baerl. . Der Binsheimer Schützenverein von 1852 feiert nur alle vier Jahre. Aber dann ist auch das ganze Dorf auf den Beinen. Traditioneller Umzug mit Hindernissen.
Bis in den frühen Abend war der Festumzug der Binsheimer Schützen am Sonntag unterwegs. Dabei hat das nördlichste linksrheinische Dorf von Duisburg nur zwei Straßen, die die Schützen herauf und herunter ziehen konnten. Aber die Orsoyer und die Woltershofer Straße waren von den Einwohnern versperrt worden. Nicht etwa aus Ablehnung gegenüber den Schützen, sondern aus Tradition.
Denn die einfallsreichen Hindernisse gehören fest zum Umzug. Acht Stück gab es in diesem Jahr. Das waren zum Beispiel 300 mit Draht verbundene Bierkästen, ein Bauzaun und unterschiedliche Holzkonstruktionen. Einzige Bedingung: Sie müssen von Hand abzubauen sein.
Denn das ist die Aufgabe der Grenadiere. Sie sind die Leibgarde des Schützenkönigs Marco Bos und seiner Königin Gabi. Meistens mit Muskelkraft und Geschick – nur hin und wieder mit einfachem Werkzeug – schafften es die Grenadiere schließlich auch, alle Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Das dauert natürlich seine Zeit, vor allem weil zwischendurch Station beim König und den Ministern gemacht wurde, um die trockenen Kehlen anzufeuchten.
Der Umzug durch das komplett grün-weiß geschmückte Binsheim war aber nur ein kleiner Teil des Schützenfestes. Schon ein Wochenende vorher holte Marco Bos mit dem 253. Schuss den Vogel herunter und wurde damit König des diesjährigen Festes. Am Donnerstag ging es weiter. Bei Bos und seinen zwei Ministern Heinz-Gerd Abel mit Marlene Eichhorn und Till Harting mit seiner Frau Anne wurde gekränzt. Während Freitag Partyabend mit der Live-Band „Smile“ war, ging es Samstag und Sonntag im Festzelt mit Königsball und Thronabend etwas offizieller, aber nicht weniger festlich zu.
Den nächsten König gibt es 2014
Rund 500 Leute seien jeden Abend gekommen, sagte der zweite Vorsitzende des Schützenvereins, Rainer Gerfers. Die Beliebtheit des Vereins und seiner Veranstaltungen sei ungebrochen. „In Binsheim leben rund 100 Menschen und unser Verein hat schon 130 Mitglieder.“
Die große Beliebtheit des Festes lässt sich auch dadurch erklären, dass es nur alle vier Jahre stattfindet. Den nächsten König gibt es daher erst wieder im Jahre 2014, übrigens genauso wie den nächsten Fußball-Weltmeister.