Duisburg-Baerl. . Wassersportverein Rh Duisburg und Segelsportgemeinschaft Lohheider See beschließen eine Satzungsänderung, um künftig zusammen zu arbeiten. Auslöser ist die Kündigung des Pachtvertrages für das Gelände des WSV Rh.
Der Lohheider See ist eines der schönsten Segelgebiete im Duisburger Westen. Am Nordrand des Gewässers, das dem Regionalverband Ruhrgebiet gehört, ist seit genau 40 Jahren der Wassersportverein Rh Duisburg (WSV Rh Duisburg) ansässig. Genauso lang tummelten sich auf dem rund 11 000 Quadratmeter großen Grundstück die Segelfreunde. Dabei stand immer die intensive, nachhaltige Jugendarbeit im Mittelpunkt der Vereinsarbeit. Doch jetzt droht dem unbeschwerten Vereinsleben auf dem See, an den Stegen und vor allem auf der Grünfläche mit dem Clubhaus ein rasches Ende. Denn was viele befürchtet haben, ist jetzt eingetreten: Der benachbarte Verpächter des Clubgeländes hat den Pachtvertrag mit dem Verein gekündigt – fristgerecht zum 31. Dezember 2014.
In der Vergangenheit hatte der Vorstand der Segler mehrfach versucht, mit dem Verpächter Kontakt aufzunehmen und eine Verlängerung des Pachtverhältnisses zu erreichen – vergeblich. Seit einigen Wochen liegt die Kündigung auf dem Tisch des Vereinsvorsitzenden Artur Schedlinski. Über die Gründe für die Kündigung weiß Schedlinski nichts: „Er hat schriftlich definitiv ausgeschlossen, an uns weiter zu vermieten.“
Bebauungsplan löste Problem nicht
Zwar hatten die Bezirksvertretung Homberg/Ruhrort/Baerl und der Stadtrat Anfang des Jahres für das Clubgelände am Damschen Weg einen einfachen Bebauungsplan beschlossen – vorsorglich, denn alle Beteiligten wussten ja schon damals, das der Pachtvertrag Ende 2014 auslief. „Mit diesem Bebauungsplan wollten wir sicherstellen, dass hier an diesem Gelände weiter Segelsport betrieben werden kann. Mit dem B-Plan wird jede Art von Bebauung oder Errichtung von Gewerbebetrieben untersagt“, erklärt Hans-Gerd Bosch, Sprecher der SPD-Fraktion in der Homberger Bezirksvertretung. „Dieser B-Plan wird von der Verwaltung umgesetzt.“ Doch das planungsrechtliche Instrument verhindert nicht die Kündigung des Vereins – denn der Eigentümer kann das Naturgrundstück am See sehr wohl land- oder forstwirtschaftlich nutzen. Genau das scheint der Eigentümer vor zu haben, vermutet Schedlinski.
Der Vereinsvorstand hat seit der Kündigung ohnehin einen Plan B, bereitet auch „andere Lösungsmöglichkeiten“ vor. Vor allem will der Wassersportverein Rh Duisburg ab 2015 langfristig mit der benachbarten Segelgemeinschaft Lohheider See kooperieren, die im Südosten des Gewässers ihr Quartier hat. „Da sind wir dran! Ich habe bereits Vier-Augen-Gespräche mit dem Vorsitzenden über eine Zusammenarbeit geführt“, berichtet Schedlinski, von Beruf Vermessungstechniker in Rheinberg. Bisher seien die Gespräche zwischen beiden Wassersportvereinen positiv verlaufen. Schedlinski hat die 260 Mitglieder des WSV schon vor einiger Zeit bei einer Info-Veranstaltung und einer Mitgliederversammlung über die geplante Zusammenarbeit informiert. Auch die rund 240 Mitglieder der Segelsportgemeinschaft wurden informiert. „Beide Vereine werden eine Satzungsänderung beschließen und notariell beurkunden.“ Das Ziel ist eine Fusion beider Vereine – auf dem Gelände der Segelsportgemeinschaft Lohheider See an der Orsoyer Allee.