Vor zehn Jahren startete das erste Ferienprogramm des Familienunterstützenden Dienstes (FuD) der Caritas Wohn- und Werkstätten Niederrhein (CWWN) in Rheinhausen. Kindern und Jugendlichen mit einer geistigen Behinderung sollte die Möglichkeit gegeben werden, in den Ferien gemeinsam tolle Dinge zu erleben – die Stadtranderholung war geboren.

Viele Teilnehmer der ersten Stunde sind heute noch dabei, aber nicht mehr bei den Programmpunkten für Kinder, sondern für junge Erwachsene. „Die Familien kennen unseren Dienst lange, nutzen unsere Angebote in und außerhalb der Ferien“, sagt Marion Ackermann, Leiterin des FuD. Dieses langjährige Vertrauen in die Arbeit und Betreuung von Familien mit behinderten Angehörigen spricht für sich. Die beiden Koordinatorinnen Dominique Ronczka und Marion Boeck arbeiten eng mit mehr als 100 Honorarkräften zusammen.

Programm in drei Städten

Inzwischen organisiert der FuD ein sechswöchiges Freizeitprogramm, das für jeden Geschmack etwas bereithält. An drei Standorten, neben Rheinhausen sind das Moers und Rheinberg, startet in der ersten Ferienhälfte ein zusammenhängendes Programm. Die Stadtranderholung gehört dazu.

Die Betreuung der Teilnehmer, bei denen von einer leichten geistigen Behinderung bis schwerstmehrfacher Behinderung alles vorliegen kann, findet in den Förderbereichen der Werkstätten statt. Jeden Tag stellt ein Betreuerteam Programmpunkte auf die Beine, die den Tag füllen. Dazu gehören nicht nur Schwimmen und Fußball, sondern auch Wellness und Kreativangebote. Auch werden Ausflüge unternommen, Reiterhöfe besucht oder Großaktionen mit 60 Teilnehmern in der Bowlingarena organisiert.

Das Camp 18, ein Ferienprogramm für junge Erwachsene, fand in diesem Jahr zum vierten Mal in dem Förderbereich der Werkstatt in Rheinhausen statt.

Hier konnten die knapp 20 Teilnehmer aus einem Angebot an unterschiedlichen Aktivitäten auswählen. Schwimmen, Bewegungsspiele in der Sporthalle, ein Stadtbummel, das Herstellen von Ketten und Anhängern, das Gestalten von Gegenständen mit Marmorierfarbe, Entspannung oder ein Spaziergang zum nahegelegenen Volkspark waren im Angebot. Ein besonderer Programmpunkt war ein zweitägiger Tanzworkshop mit der Tanzpädagogin Diana Walter. Hier konnten sich die Teilnehmer mit Tüchern und Rasseln zu ihrer Lieblingsmusik bewegen. Am zweiten Tag gab es eine kleine Aufführung für die Eltern.

Auch in der zweiten Ferienhälfte ging es spannend weiter. Eine Gruppe von acht Kindern und Jugendlichen machte sich auf den Weg zum Edersee. Acht Nächte verbrachten sie in Frankenau. Für den einen oder anderen war es die erste Reise ohne Eltern. Mutige vor hieß es im Wildpark, wo Katharina Schwartz einen Adler auf ihren Arm nahm. Die Kinder- und Jugendlichen im Alter von sechs bis 18 Jahren genossen auch den Edersee vom Schiff aus und versuchten ihr Glück beim Goldwaschen im Museum Korbach. Mit guter Laune und schönen Erlebnissen kehrten alle nach Duisburg zurück