Duisburg-Rheinhausen. . Der Himmel ist blau, die Sonne scheint, der Urlaub steht vor der Tür. Wie viele andere, ist das auch für die Redakteure der Rheinhausener Lokalredaktion Zeit, ein gutes Buch zu lesen. Welche das sind, stellen sie hier vor.

Sommerzeit ist Urlaubszeit und Urlaubszeit ist Lesezeit. Getreu diesem Motto haben wir, die Mitglieder der Rheinhausener Lokalredaktion, unsere persönlichen Büchertipps aufgeschrieben. Von der historischen Biografie bis zum spannenden Entführungsthriller – Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. So dürfte für jede Art von Urlaubsreise das passende Lesestück zu finden sein.

Den Anfang macht unsere Sekretärin Angelika Leurs. Sie reist in diesem Jahr nach Italien. Drei Wochen mit dem Wohnmobil durch Südtirol. Genug Zeit, um gleich mehrere Bücher zu verschlingen. Für den literarischen Anfang hat sie sich schwere Kost ausgesucht. Im Spiegel-Bestseller „Im Tal des Fuchses“ erzählt Erfolgsautorin Charlotte Link die spannende Geschichte einer tragischen Entführung. Vanessa Willard wird auf einem Rastplatz entführt. Eingesperrt in eine Holzkiste und ausgestattet mit Verpflegung für eine Woche, lässt ihr Entführer, der Kleinganove Ryan, sie in einer einsamen Höhle zurück. Noch bevor er Lösegeld für sie fordern kann, wird Ryan wegen eines anderen Deliktes verhaftet - und überlässt Vanessa ihrem Schicksal.

100-jähriger Schwede auf Abenteuerreise

Deutschlands erfolgreichste Autorin hat mit „Im Tal des Fuchses“ einen tiefgründigen, packenden Roman geschaffen. Keine luftig-lockere Sommerschmonzette, doch während einer dreiwöchigen Urlaubsreise bleibt auch dafür noch genügend Zeit.

Weder kriminell angehaucht noch mit Schmuse-Faktor kommt der Schweden-Bestseller „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ daher. Jonas Jonasson schreibt authentisch und bilderreich, wie Allan Karlsson an seinem 100. Geburtstag aus dem Altenheim türmt – und das größte Abenteuer seines fortgeschrittenen Lebens begeht. Klar formulierte, wortwitzige Sprache, dazu eine Geschichte, die auf einer wahren Begebenheit beruht. Mehr braucht es nicht, um die Sonnenstrahlen im heimischen Garten genießen zu können.

Was der Personenschützer berichtet

Martin Krampitz empfiehlt – wie immer – historische Lektüre: Die Biografie „An Honeckers Seite“ von Bernd Brückner, der von 1976 bis 1989 Personenschützer des früheren Staatsratsvorsitzenden der DDR war. Das Buch ist absolut lesenswert, weil Brückners Nähe zu Honecker tiefe Einblicke in dessen Persönlichkeit, etwa in dessen Jagdbesessenheit, erlaubt. Man erfährt auch, dass der Umgang der Mächtigen in der DDR untereinander alles andere als freundschaftlich war. Andererseits ist die Nähe des Bodyguards zu seinem Schützling problematisch. Stasi-Mitarbeiter Brückner distanziert sich auch heute noch viel zu selten von Honecker und dem System DDR.

Daniel Cnotka will sich im Urlaub der Satire von Timur Vermes „Er ist wieder da“ widmen. „Adolf Hitler steht im Hier und Jetzt als Witzfigur wieder auf, ich bin gespannt.“ Anderes Genre, aber dringend zu empfehlen: Pascal Mercier „Nachtzug nach Lissabon“. „Es ist die spannende Geschichte eines spießigen Lehres aus der Schweiz, der durch die Lektüre eines Buches ganz tief in die Zeit der Nelkenrevolution vor 40 Jahren in Portugal eintaucht. Dann bricht er, völlig untypisch, hektisch nach Lissabon auf.“ Hier sei übrigens auch der Film mit Jeremy Irons in der Hauptrolle zu empfehlen, „sehenswert, auch wenn er den Buchinhalt hier und da verkürzt wiedergibt.“