Duisburg-Rheinhausen. . Spar- und Bauverein Friemersheim stellt Projekte Wilhelmstraße und Seniorenwohnen an der Lindenallee fertig. Große Pläne für den Ortskern
Das Leben ist eine Baustelle - für den Spar- und Bauverein Friemersheim allemal. In jedem Jahr seines Bestehens hat der Immobilienverein nicht nur seine bestehenden Wohnobjekte gepflegt, gewartet oder saniert. Mehr noch: Es entstanden auch neue, zeitgemäße Vorzeigeobjekte, wie die bunte Wohnsiedlung an der Wilhelmstraße in Friemersheim, behinderten- gerecht, energetisch gedämmt, räumlich gut aufgeteilt, optisch mit bunten Fassaden ein Blickfang. Nach anfänglichen Diskussionen wegen der knallbunten Wandfarben haben die Friemersheimer die attraktive Siedlung längst angenommen. Keine Überraschung, dass alle Wohnungen belegt sind.
DRK-Tagespflege mit 16 Plätzen
Seit Mai ist auch der dritte und letzte Bauabschnitt an der Ewaldstraße beendet, der ebenfalls im Stil der anderen Gebäude errichtet wurde. Auch dort sind alle 61 Wohnungen bereits vermietet und bezogen, wie Dietmar Vornweg, Vorstandsvorsitzender des Bauvereins seit 2000, nicht ohne Stolz berichtet.
Das andere laufende Bauprojekt ist der Umbau des mehrgeschossigen Wohnhauses an der Ecke Lindenallee/Krefelder Straße, eher in Schwarzenberg als in Friemersheim gelegen. Die 36 Wohnungen in dem Haus aus den 60er Jahren wurden in den letzten Monaten senioren- und behindertengerecht umgebaut, komplett vermarktet und können bis Ende September bezogen werden. Das Besondere: In das Erdgeschoss, dort wo viele Jahre erst ein Plus-, dann ein Nettomarkt residierte, zieht dann eine Tagespflegestation des Deutschen Roten Kreuzes mit 16 Plätzen, zur wohnortnahen Versorgung der Bürger im Umfeld ein. In einem Aufwasch werden auch die Klinkerfassaden erneuert. Für Vornweg „ein Beispiel für seniorengerechtes Wohnen im eigenen Quartier.“
Wermutstropfen: Der Vereinschef beklagte sich aber über umständliche, langwierige Genehmigungsverfahren der Stadt: „Wir haben oft Anträge neu stellen müssen. Das hat uns Geld und Zeit gekostet.“
Allle anderen Neubauprojekte in Friemersheim sind für den Fachmann Vornweg - zur Zeit noch - Zukunftsmusik. Dazu gehört die Neugestaltung des alten Hofes der Geestschule Ecke Kaiser-/Geeststraße (wir berichteten mehrfach). Den maroden Parkplatz soll bekanntlich nach dem Willen zu einem attraktiven Treffpunkt und Veranstaltungsort für Jung und alt in Friemersheim umgebaut und aufgewertet werden. Wie das im Detail aussehen soll, klären eine Ideenwerksatt, deren Mitglieder sich ab August regelmäßig treffen wird. Rechtlich wird das Projekt so abgesichert, dass der Spar- und Bauverein den Platz vom Eigentümer Immobilien-Management Duisburg (IMD) in Kürze pachtet. „Der fertige Vertrag liegt mir zur Unterschrift vor“, berichtet Vornweg einen Tag nach der Mitgliederversammlung.
„Wir wollen da ganz klar bauen!“
Eine „Neue Mitte Friemersheim“, wie von der CDU wie berichtet vorgeschlagen, kann laut Vornweg aus Sicht des Bau- und Sparvereins nur so aussehen: In den nächsten Jahren will der Verein nach und nach die irgendwann frei werdenden Flächen, auf denen heute noch der Tennisclub Borussias Rheinhausen aktiv ist, aufkaufen - ein Teil gehört der evangelischen Kirche, ein Teil ist städtisch. Dann würde der Verein, so Vornwegs Plan, dort Ein-, Mehr- oder Reihenhäuser errichten. „Wir wollen da ganz klar bauen! Dafür brauchen wir aber ein Bebauungsplan“. Aber nicht sofort, Vornweg ist kein Mann von Schnellschüssen. „Wir stimmen aber alles eng im Vorfeld mit dem Tennisclub ab!“, betont Vornweg.
Parzellen an Bachstraße werden frei
Später könnten auch frei werdende Parzellen im Hinterland der Häuser an der Bachstraße hinzukommen und dann möglichst im gleichen, einheitlichen Stil gebaut werden. „Dann könnte man für das neue Wohngebiet auch sogar unsere Häuser 7 bis 24 an der Kaiser- straße abreißen, aber erst in zehn bis 20 Jahren! Da lassen wir uns Zeit!“, denkt der Chef vorneweg. „Das ist ein ganzheitlicher Ansatz.“ Auch in diesem Gebiet könnte man dann eine Pflegeeinrichtung für Senioren errichten. „Der Wohnungsmarkt in Duisburg ist etwas angespannt“, so Vornweg. Aber wir als Verein bemerken keine negativen Tendenzen.“