Duisburg-Rheinhausen. . SPD für, CDU gegen Fahrverbot auf der Düsseldorfer Straße in Rumeln-Kaldenhausen. Bezirksvertretung einigt sich auf Verkehrszählung. Große Parteien wollen überall Barrierefreiheit. Jeder setzt eigene Akzente

Der Logistik-Boom im Duisburger Westen hat seinen Preis: Mit „Brummis“ haben nicht nur die Bürger in Rheinhausen, sondern auch in Rumeln-Kaldenhausen ein „dickes“, ein „langes“ Problem - im wahrsten Sinne des Wortes. Besonders die Düsseldorfer Straße (B 57) ist wegen ihrer oft schmalen Fußwege und ihrer größtenteils straßennahen Bebauung stark belastet. Zu allem Überfluss nutzen Lkw die Giesenfeldstraße von Kaldenhausen nach Moers-Vennikel, um den Weg zur A 57 abzukürzen.

Daher hat die SPD hat in der Bezirksvertretung Rheinhausen einen Antrag gestellt. Danach soll Lkws über 7,5 Tonnen die Durchfahrt durch den Ortsteil verboten werden, zumindest auf der Düsseldorfer Straße. Die Mehrheit stimmte diesem Antrag zu. Sie beauftragte die Verwaltung, zunächst das Verkehrsaufkommen zu ermitteln. Auf der Düsseldorfer Straße gibt es zwar längst einen Tempo-30-Bereich, um die Verkehrslage zu verbessern Die „Brummis“ rollen freilich weiter, laut SPD mehr denn je. Die Anwohner sind nicht amüsiert über Lärm, Staub, Erschütterungen.

Die Sozialdemokraten wollen laut Ratsherr Manfred Krossa und Fraktionschef Markus Mellenthin den Ortsteil barrierefrei gestalten lassen. „Mit dem Bau der barrierefreien Mehrfamilienhäuser auf der Rathausallee ist der Einstieg gelungen“, so Mellenthin auf einer Bürgerversammlung bei der Awo auf der Kapellener Straße. „Ziel unserer Politik muss es sein, die Zahl der Einwohner hier auf gleichem Niveau zu halten, besser noch steigern zu können.“ Denn die gute Infrastruktur Rumeln-Kaldenhausens müsse erhalten bleiben, so Mellenthin und Krossa unisono. „Mit abnehmender Kinderzahl würde sonst die Zahl unserer Kindergärten und Schulen vermindert.“ Dagegen sieht die CDU im Bezirk ein Fahrverbot für Laster auf der Düsseldorfer Straße skeptisch, stimmte in der BV für die Verkehrszählung dort und dann - bei Bedarf - für eine „Reduzierung des Schwerlastverkehrs mit Augenmaß und Vernunft“ so Ferdinand Seidelt, CDU-Fraktionschef in der BV. Erstens haben der Rumeln-Kaldenhauser und seine Mitstreiter von der Union in den letzten Jahren kein höheres Lkw -Aufkommen auf der „Düsseldorfer“ festgestellt: „Es gibt hier auch keinen Logport-Irrverkehr wie in Rheinhausen.“ Und auch die Lkw Richtung Chempark/Currenta in Uerdingen haben nach Seidelts Informationen von dem Unternehmen ein Durchfahrtverbot durch Rumeln-Kaldenhausen erhalten.

Außerdem gibt Seidelt zu bedenken, dass ein Fahrverbot auf der Düsseldorfer unweigerlich zu einer Verlagerung des Problems auf die Kapellener Straße führen würde. Im Übrigen müsse man doch begrüßen, „dass Logport I, II, III viele tausend neue, hochwertige Arbeitsplätze geschaffen hat.“

Die SPD-Forderung nach flächendeckender Barrierefreiheit im Ortsteil begrüßt auch Seidelt. Aber: „Die Barrierefreiheit ist schon längst bei den Bauunternehmen angekommen.“ Und zählt mehrere Neubauten in „Ru-Ka“ auf. Das Augenmerk dabei müsse sich künftig auf behindertengerechte öffentliche Gebäude oder die Absenkung von Bordsteinkanten richten.