Duisburg-Homberg. . Im Garten der Hombergerin Marianne Erlecke tummeln sich Meisen und Rotkehlchen. Und die bauen ihre Nester beileibe nicht nur in Bäumen oder Kästen.

Marianne Erlecke schaut zurzeit noch ein bisschen verzückter in ihren kleinen Innenhof, als sie es ohnehin schon tut. „Da kommt sie wieder angeflogen“, sagt die 86-Jährieg mit einem Lächeln im Gesicht.“ Wie gut, dass sie den ollen Bierhumpen nicht weggeworfen hat. Lassen wir die Hombergerin ihre niedliche Geschichte von Anfang an erzählen.

„Es gab schon immer viele Vogelpärchen, die in unserem Garten ihre Nester gebaut haben. So kehrt jedes Jahr ein Pärchen in unserem Meisenkasten ein.“ Neun Eier waren diesmal gelegt worden, wohl wegen des kalten Monats März, hatten es lediglich vier Meisen geschafft, zu überleben. Die zweite Brutstätte im Erleck’schen Artrium-Garten befindet sich in einem Rasenmäher-Fangkorb, ein treues Rotkehlchenpaar hat es sich dort gemütlich gemacht.

Kampf im Meisenkasten

„Offenbar hat das Paar gemerkt, dass der Meisenkasten wieder frei war und ist umgezogen“, mutmaßt Marianne Erlecke. Nun war der Kasten aber nur vorübergehend frei, die Meisen kamen zurück, sahen, dass dort „Einbrecher“ gebrütet hatten und legten fix eigene Eier dazu. „Als ich dann nachgeschaut hatte, sah das Nest so aus, als hätte dort ein Kampf stattgefunden und ich nahm an, dass sich beide Parteien verabschiedet hätten.“

Nun kommt der Bierkrug ins Spiel: Marianne Erlecke warf beim Saubermachen des Hauses einen Blick hinein. Und entdecke zu ihrer Freude gleich sechs klitzekleine Rotkehlchen, später auch immer wieder die Eltern der Kleinen, die mit Futter im Schnabel angeflogen kamen.

„Ein Nachbar hat dann Fotos gemacht, eines der Jungtiere zu meinem ersten Ärger sogar auf die Hand genommen. Es ist aber gut gegangen, die Vogel-Eltern haben sich nicht daran gestört.“ Ein paar Tage werden die Jungtiere wohl noch im Bierkrug bleiben, bis sie starten, um die große weite Welt zu entdecken. Und kommen womöglich nächstes Jahr wieder. „Ich hoffe, dass aber auch das Meisenpaar wiederkommt, um sich in unserem Kasten niederzulassen.“