Duisburg-Rheinhausen. . Vor allem in Rheinhausen im Umfeld von Logport I sind wirksame, nachhaltige und flächendeckende Verkehrsberuhigungsmaßnahmen für viele Bürger überfällig. Eine Zusammenfassung.
Das Thema liegt unseren Lesern wirklich schwer im Magen - oder besser, klingt ihnen in den Ohren. Auch in den letzten Tagen haben uns wieder zahlreiche Zuschriften zum Verkehrslärm im Duisburger Westen erreicht. Anlass war der „Internationale Tag des Lärms“ am vergangenen Mittwoch. Schwerpunkt des Krachs- das zeigt sich von Mail zu Mail mehr - ist eindeutig Rheinhausen. Auch diese Zuschriften von betroffenen Bürgern wollen wir Ihnen, liebe Leser nicht vorenthalten. Die Briefe zeigen einen hohen Handlungsbedarf auf, dem Politik und Verwaltung nach dem Willen aller Bürger so rasch wie möglich folgen sollten.
Birgit Forner aus Bergheim hat zum Beispiel beobachtet: „Der Lkw-Verkehr auf der Jägerstraße wird immer mehr und das nicht nur am Tage. Jeden Morgen muss ich erst einmal meine Gläser in der Vitrine wieder gerade hinstellen, weil sie sich durch die Vibrationen verschieben. Auch nachts ist es sehr schlimm , so dass ich seit Monaten nicht mehr in meinem Wasserbett schlafen kann, da die Lkw in der Nacht mit hoher Geschwindigkeit über die Jägerstraße fahren. (...) Auch das Tempolimit von 30 km/h interessiert die Fahrer nicht. Wir haben schon einmal einen Lkw-Fahrer angesprochen, warum er uns seine Kollegen immer über die Jägerstraße fahren. Seine Antwort: Weil es kürzer und auch spritsparender ist. Wir warten jetzt nur noch auf die ersten Schäden an unserem Haus...“
Werner Bartels, Birgit Forners Nachbar an der Jägerstraße, hat erfahren, dass die von den Anwohnern und BV seit Jahren geforderten verkehrsberuhigenden Maßnahmen sich weiter verzögern werden: „Politik und Verwaltung lassen uns im Stich. Zu unserem Schreiben vom 4. November 2013 an die Bezirksvertretung bezüglich des Lkw-Verkehrs auf der Jägerstraße erhielten wir eine Mitteilungsvorlage vom Amt für Stadtentwicklung vom 13. März 2014.
Inhalt: Mit der Durchführung der verkehrsberuhigenden Maßnahmen, die für Frühjahr dieses Jahres fest eingeplant waren, würden die Probleme gelöst. Zeitgleich wurden diese Arbeiten - Flüsterasphalt und Verlegung des Radweges auf die Fahrbahn - auf 2015 verschoben.“ Inzwischen hat Bartels bei den Wirtschaftsbetreiben nachgefragt. Antwort: Die Verkehrsberuhigung an der Jägerstraße kommt nicht schon im kommenden Jahr, sondern nicht vor 2017. Denn vorher müsste dort erst die marode Kanalisation erneuert werden. Bartels: „Wir fühlen uns veräppelt!“
Krach auf langer Durchgangsstraße
Auch Holger Franz, Oberfeld/Ecke Lange Straße in Bergheim, beschwert sich über die Lärmkulisse: „Seit einigen Jahren sind die Lindenallee/Jägerstraße und Lange Straße die Durchgangsstraße schlechthin! Diese Strecke wird von Rheinhausen Richtung Moers genutzt. Ihr schlechter Zustand, das Befahren von großen Lkw und vielen Pkw machen diese Straßen einzigartig.“
Aber auch der Fluglärm besonders über Rheinhausen macht den Bürgern zu schaffen: „Seit Jahren ist der Stadt Duisburg bekannt, dass über Rheinhausen ein besonders starkes Flugaufkommen herrscht“ schreibt Gabriele Gores aus Bergheim. „Die startenden Flugzeuge haben über Rheinhausen wenig an Höhe erreicht und fliegen dadurch besonders tief und sind extrem laut - und dass fast alle zwei Minuten bis in die Nachtstunden hinein. An manchen Tagen ist es unmöglich, im Garten zu sitzen, da es ständig dröhnt. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Fluglärm - auch wenn er toleriert werden sollte - Verursacher von Herz- u. Kreislauferkrankungen ist.“ Gabriele Gores weiter: „Die Stadt Duisburg interessiert es herzlich wenig, was über uns am Himmel los ist und was für ein Dreck auf uns herunter rieselt. Das Totschlagargument „Arbeitsplätze“ erstickt jegliche Gegenwehr - ich bezweifle, das Duisburger außer Dreck und Lärm nennenswerte Vorteile vom Flughafen Düsseldorf haben. Mein Fazit: Wenn mehr Flugbewegungen, dann bitte auf mehrere Gebiete gleichmäßig verteilt.“