Duisburg-Rheinhausen. . Kinder der Grundschule Auf dem Berg arbeiteten begeistert beim Zirkusprojekt mit und traten jetzt vor einem begeisterten Publikum als Artisten, Clowns, Zauberer auf

Die Mai-Sonne scheint. Von der Straße am Bergheimer Wasserturm läuft man auf das Gelände der Gemeinschaftsgrundschule Auf dem Berg, gleich neben der Bergbausammlung. Gleich fallen die hellgelben Wohnwagen, Transporter und Anhänger der Zirkusfamilie Sperlich aus dem Emsland auf, die am Eingang des Schulgeländes, neben dem alten Schulgebäude von 1907 parken. Plötzlich ertönen Klänge, jetzt noch etwas dumpf. Es ist Zirkusmusik. Die quirligen Klänge dringen aus einem rot-blau gestreiften Zirkuszelt mit zwei Masten in der Mitte, das mitten auf der grünen Wiese der Schule steht. „Hereinspaziert!“

Es riecht nach frischem Popcorn. Neugierig schiebt man den Vorhang am Eingang zur Seite, späht und tritt hinein. Schlagartig tritt man in einen andere Welt. Jetzt ist die Zirkusmusik laut, hell und klar. Im halbdunklen Rund, von bunten Scheinwerfern angestrahlt, wirbeln hier die „Stars in der Manege“, gibt es hier „Menschen, Tiere, Sensationen“ zu sehen, am laufenden Band. Auf den Holzbänken sitzen im Kreis rund 350 kleine und große Zuschauer, bestaunen jede Nummer. Immer wieder brandet lauter Zwischenapplaus auf.

Ausverkaufte Vorstellungen

Die Stars - das sind heute und bei drei weiteren ausverkauften Vorstellungen - sämtliche 180 Kinder, die hier Auf dem Wege sonst die Schulbank drücken. Viele der Mädchen und Jungen haben gleich mehrere Nummern einstudiert, mit freundlicher, professioneller Unterstützung der neunköpfigen Artistenfamilie Sperlich.

Und schon geht es los mit der bunten Nummernrevue. In der abgedunkelten Manege bringen die Kinder Gegenstände mit Hilfe von UV- oder Schwarzlicht bunt zum Leuchten. Elegant tanzen und bewegen sie sich mit reflektierenden Bändern. So entsteht unterm blinkenden Sternenzelt eine magische, geheimnisvolle Atmosphäre, der man sich kaum entziehen kann. Danach dürfen sich mutige Kids als indische Fakire versuchen, legen sich erst auf einen Scherbenhaufen, dann auf ein großes Nagelbrett, während sich ein Klassenkamerad auch noch auf ihren Rücken stellt. Natürlich überstehen die Kleinkünstler das Spektakel, lautstark untermalt von Queen’s „We will rock you“, vollkommen schmerzfrei und unbeschadet. Der Applaus ist ihnen sicher.

Jetzt blenden die Scheinwerfer voll auf. Danach „bauen“ Gruppen von zehn Schülern stabile Menschenpyramiden, mal in roter Artistenkleidung, mal in blau-weißen Matrosenanzügen. Dazu spielt Seemannsmusik. Die Zuschauer, darunter viele (Groß-)Eltern und Geschwister klatschen und johlen vergnügt. Jetzt kommen die Tiere des Zirkus Sperlich ins Spiel, Pony rennen munter durch das Rund, stellen sich mit den Vorderhufen auf den Manegenrand, drehen um die Kinder ihre Runden. Als Belohnung gibt’s immer ein Zückerchen. Dann laufen Ziegen in die Manege, klettern geschickt auf die geduldigen Ponys und springen von Rücken zu Rücken. Ein Pony schaukelt auf einer Wippe. Dazwischen treten ein paar bunte geschminkte Clowns auf . Ein Clown spielt eine Honigbiene. Wenn der andere Clown ihn auffordert „Bienchen, Bienchen gib mir Honig!“ besprüht er ihn prompt und macht ihn nass. Das geht solange gut, bis der Bienenclown selbst hereingelegt wird. Ein Clown latscht unbeschwert über ein gespanntes Seil, indem er es einfach auf den Boden drückt. Ein echtes Kunststück! Da haben die Kinder sicht- und hörbar ihren Spaß. Dann wird gezaubert, wie die Profis. Eine Junge klettert in eine kleine, schwarze Kiste mit Öffnungen. Dann schieben zehn junge Männer in schwarzen Anzügen und glitzernden Jacken ein Meter lange Schwerter in die Öffnungen der Blackbox. Wie durch eine Wunder entsteigt der junge Mitspieler fröhlich und wohlbehalten aus der Kiste. Ja, so was gibt es nur im Zirkus...

Mit dem Feuer jongliert

Echte Kerle spielen und jonglieren mit dem Feuer. Natürlich dürfen bei all diesen circensischen Künsten artistische Nummern nicht fehlen. Kinder laufen über den Schwebebalken, zwei Trapezkünstler turnen zwei Meter über dem Manegenboden kunstvoll auf Schaukeln in der Luft, ganz ohne Netz und doppelten Boden. Beim Finale strömen alle Schulkinder noch mal in die Manege, lassen eine leuchtende Weltkugel in die Höhe steigen. Eine Stimme spricht: „Unsere Aufgabe und Pflicht ist es, unser Wasser und unsere Luft sauber zu halten, jeden Baum, jeden Wald, jeden Regenwald zu schützen und zu bewahren statt zu vernichten und abzuholzen.“ Etwas Pädagogik muss schon, bei diesem Schulprojekt. Doch die Stimmung ist prima.