Duisburg-Homberg.. Graffiti-Künstler Marten Dalimot schuf in fünf Tagen mit Sand- und Sprayfarben eine attraktive Wandmalerei am SV-Vereinsheim. Bezirksamt beteiligte sich an Kosten


Autofahrer fahren langsamer, Passanten bleiben stehen. Die Straßenfront des Vereinsheims des SV Haesen/Hochheide ist kaum wieder zu erkennen, strahlt jetzt in leuchtenden Farben. Auf der langen Wand des einstöckigen Gebäudes an der Rheinpreußenstraße in Hochheide kicken jetzt Fußballspieler in blauen und gelben Trikots vor einem grasgrünen Hintergrund, ein echter Blickfang. Die attraktive Wandmalerei schuf der bekannte Duisburger Graffiti-Künstler Marten Dalimot zusammen mit einem Mitarbeiter in knapp fünf Tagen mit Sand- und Sprayfarben. Die Kosten, ein vierstelliger Betrag, trugen das Jugendamt Duisburg und das Bezirksamt Homberg/Ruhrort/Baerl aus den Mitteln zur Verschönerung des Ortsbilds.

Positive Reaktionen

In der Tat: Mit der Wandmalerei haben die Künstler das Hochheider Ortsbild ein Stück weit verschönert. Darin waren sich bei der Einweihung Bezirksbürgermeister Hans-Joachim Paschmann, der das Projekt vermittelt hatte, und alle anderen Beteiligten einig. „Bis jetzt gab es nur positive Reaktionen auf das neue Wandbild“, berichtete Volker Kimpel, stellvertretender Vorsitzender des Fußballvereins. „Wir hatten das Problem, dass diese Wand häufiger vollgesprüht wurde.“ Das Gebäude , in dem sich die Umkleidekabinen und der Aufenthaltsraum für die Vereinsjugend befinden, wurde mit Mitteln des Konjunkturpaketes II errichtet und vor zweieinhalb Jahren eröffnet. Doch schon bald lud die unbemalte Straßenfront unbekannte Täter dazu ein, die Fassade unansehnlich mit Spraydosen zu verschandeln.

Mit der modernen Wandmalerei mit den dynamischen Fußballmotiven wertet der Verein sein Clubhaus optisch auf. Der Vorstand verfolgt aber auch noch ein anderes Ziel: „Ich hoffe, die Wandmalerei schützt das Gebäude vor weiteren Schmierereien“, so Vereinsvorstand Guido Wiemann. Diesen positiven Effekt kann Künstler Marten Dalimot aus Erfahrung bestätigen: „Gestaltete Fläche sind für Wandschmierereien weniger interessant als große, plane weiße oder graue Wände“, berichtet der Experte. „Zum Beispiel wurden nur drei der etwa 100 Stromkästen, die ich gestaltet habe , danach wieder vollgesprüht. Das ist eine ganz gute Quote.“

Marten Dalimot wuchs in Walsum auf, wohnt heute in Meiderich und arbeitet heute in Stadtmitte. Seit mehr als 15 Jahren ist er in Duisburg als Grafitti-Künstler aktiv. 2007 eröffnete der studierte Kommunikations-Designer 2007 an der Koloniestraße sein eigenes Unternehmen, die Mindstates Kreativagentur. Anfangs arbeitete Dalimot vor allem in seinem erlernten Beruf als Grafik-Designer.

Treue Kunden

Mittlerweile floriert das Geschäft mit Graffiti-Kunst. Inzwischen stellte er einen Mitarbeiter ein, der das Grafik-Design entwirft. „Daher kann ich mich jetzt mehr um das Graffiti selbst kümmern“, sagt Dalimot und schmunzelt: „Anfangs war es nicht so einfach, den Mensschen zu erklären, dass man ihnen die Hauswand voll sprüht und dann auch noch Geld dafür bekommt.“

Seine Agentur berät die Kunden, wählt nach ihren Wünschen Motive und Farben aus, gestaltet dann ihre Fassaden, Wände und Objekte. Inzwischen hat der Jung-Unternehmer einige treue Kunden gewonnen. Zum Beispiel die Stadtwerke Duisburg, für die der Designer die besagten Stromkästen in Neumühl, Meiderich oder Stadtmitte, in Homberg oder Rheinhausen gestaltete. Auch auf dem Gelände der Feuerwehr in Homberg kann man eines seiner Werke besichtigen.