Duisburg-Homberg. . Investor Hans Nühlen baut zwischen Rheinpreußen- und Moerser Straße. Nach langer Zeit sind die Pläne einer Lösung gereift, die auf Jahre Bestand hat
Ein tristes Bild gibt das große umzäunte Gelände zwischen Rheinpreußen- und Moerser Straße in Homberg-Hochheide ab: Menschenleer die Halle, wo das Mercedes-Autohaus Nühlen mit Hauptsitz in Moers bis 200 ein Karosseriezentrum betrieb und wo heute einige wenige Oldtimer stehen. Vor allem das Lieblingsstück der Mitarbeiter: ein 1949 erstmalig zugelassener Abschleppwagen. In direkter Nachbarschaft die DEKRA-Prüfstelle, die dem Netto-Neubau ein Stück weiter auf der Rheinpreußenstraße weichen musste. Leergezogen inzwischen auch die benachbarte Gaststätte mit Kegelbahn und das frühere Ladenlokal des Lebensmitteldiscounters.
Gestern aber war die ehemalige Werkstatt wieder belebt. Für das gesamte Areal hat Dr. Hans Nühlen als Investor eine Planung erarbeiten lassen, die für Hochheide ein Zugewinn bedeuten könnte. Erste Einzelheiten stellten neben dem Investor vor: Jochen Füge (Stadtplanungsbüro ISR Stadt und Raum GmbH & Co. KG), Bernd Kuhlmann und Fatih Gügen vom Architekturbüro Kuhlmann sowie Oliver Odenthal (Oliver Odenthal Immobilien).
Desolater Zustand
Bis zum Jahr 2003 wurden am Standort Hochheide Karosseriearbeiten vorgenommen. Diesen Betriebszweig verlagerte Nühlen an den Standort Rheinhausen an der Moerser Straße. Schon seit längerem überlegt der Autohauschef, wie das letztlich brach liegende Grundstück genutzt werden könnte. Immer mehr reifte die Idee, ein Nahversorgungszentrum/Fachmarktcenter zu bauen. Doch zunächst war das Gelände noch zu klein. Für eine Ansiedlung des Zentrum ist der Rückbau der im Plangebiet vorhandenen Gebäude erforderlich, speziell auch für die Wohnhäuser Eberhardstraße 9 bis 23. Offenbar war jetzt der richtige Zeitpunkt gewählt, die Planung vorwärts zu bringen. Die Eigentümerin Gebag wollte diese Häuser, die nur noch zu einem Drittel bewohnt sind, aufgrund des desolaten Zustands abreißen lassen. Die Häuser entsprechen nicht mehr dem zeitgemäßen Wohnstandard, eine Sanierung erscheint unmöglich. Adäquater Ersatzwohnraum im Stadtquartier wurde einigen Mietern bereits angeboten, weitere Gespräche sind für Mai angesetzt. Auch das Gebäude, wo zurzeit die Dekra untergebracht ist, wird Ende des Jahres leergezogen sein. Der Prüfdienst wird in einen Neubau an der Rheindeichstraße ziehen.
Schon vor zwei Jahren hat Investor Nühlen die Grundstücke der Gaststätte und Tankstelle gekauft und blickt nunmehr zuversichtlich in die Zukunft: „Ich wollte eine große Lösung, die auf Jahre Bestand hat.“ Der Plan sieht vor, dass dort ein Lebensmittelvollversorger angesiedelt wird. Hans Nühlen: „Wir sind im Gespräch mit Edeka und Rewe, vielleicht auch mit Kaisers.“ In der Nachbarschaft des Hauptgebäudes soll ein Drogeriemarkt (Rossmann oder DM) und in einem weiteren Gebäude ein Schuhgeschäft einziehen. Hans Nühlen legt Wert darauf, hier ein Angebot bis weit in die Zukunft zu schaffen, ein Angebot, das allerdings nicht in Konkurrenz zu den bestehenden Geschäften an der Moerser Straße steht, sondern vielmehr als Ergänzung angesehen werden soll.
Jochen Füge betonte, dass die Errichtung des Nahversorgungszentrums auch Strategie der Stadt Duisburg sei und für Hochheide ein weiterer Baustein sei: „Die Politik kann es kaum abwarten.“ Eine ersten Beschlussfassung der Planung in den kommunalen Gremien wird für September/Oktober erwartet. Mit dem Baubeginn wird im Sommer 2015 gerechnet. „Vielleicht eröffnen die Geschäfte ja rechtzeitig mit Beginn des Weihnachtsgeschäftes“ unkte Hans Nühlen, der sich gestern noch nicht über die Höhe der Investitionssumme äußern wollte.
Modernste Anforderungen
Die Gebäude in Flachbauweise würden nach modernsten Anforderungen errichtet. Zur Moerser Straße hin wird es eine Schaufensterzeile geben. Weitere Besonderheiten: ein separater Zuweg für Fußgänger und Radfahrer, eine in das Hauptgebäude integrierte Halle für die Liefer-Lkw, Schall- und Lärmschutz. Der Parkplatz wird etwa 180 Stellplätze haben. Investor Nühlen betont zudem einen weiteren Vorteil für Homberg: „Es werden deutlich über 100 neue Arbeitsplätze geschaffen, dazu auch etwa 20 für ungelernte Kräfte.“