Duisburg-Hochheide. . Die Frage nach Hintergründen zu dieser Postkarte aus den 1920er-Jahren brachte eine große Resonanz. Reinhard Stratenwerth, Heimatforscher aus Homberg, hat erstaunliche Dinge über die dort abgebildete Familie erfahren.

„Wer kann etwas zur ‘Conzert-Gesellschaft Fritz Lehnen’ sagen“, diese Frage hatte vor gut zwei Wochen der Homberger Postkarten-Sammler Reinhard Stratenwerth in dieser Zeitung gestellt. „Die Resonanz war überwältigend“, freut sich der Heimatforscher.

Das Geheimnis der Lehnens, so es denn jemals eines war, ist gelüftet,. Das Stadtarchiv datiert die Postkarte mit der Familie Lehnen auf etwa das Jahr 1920. Und teilt dazu mit: „Der Bergmann Friedrich Karl Lehnen wurde am 12. Januar 1880 in Worms geboren, möglicherweise waren seine Eltern Schiffer, die zufällig in Worms waren. Er starb am 18. April 1959 in Homberg, war verheiratet mit Maria, geborene Rickscherd, geboren am 20. Februar 1883 in Romsee (Belgien), gestorben im April 1916. Das Ehepaar hatte fünf Kinder, die alle in Hochheide geboren wurden. Maria Charlotte (1904), Anna Margarete (1906), Friederike Katharina (1909), Heinrich Friedrich (1911) und Wilhelm Heinrich (1914).

Neben dem Archiv meldeten sich auch einige Hochheider bei Stratenwerth: So erinnerte sich eine Nachbarin von der Knappenstraße daran, die Lehnens gut gekannt zu haben, „die Schuhe, die ich ihnen abgekauft hatte, passten allerdings nicht.“ Weiterhin kam der Hinweis, dass die Lehnens auf dem Bild nicht Akkordeon, sondern Bandoneon spielen. In den 1920ern soll es in Hochheide ein Bandoneon-Orchester gegeben haben. Weitere Informanten erzählten von Festen mit den Lehnens und konnten auch die Kinder auf dem Bild zuordnen.

Reinhard Stratenwerth freut sich, dass er und sein Verein, der Freundeskreis historisches Homberg, nun mehr wissen über die auf der Postkarte abgebildete Familie. Stratenwerths Sammelleidenschaft ist ungebrochen, aktuell bietet er wieder für eine Postkarte mit Homberg-Motiv, die Auktion läuft noch bis Freitag, vielleicht bekommt er ja wieder den Zuschlag...

Versammlung beim Freundeskreis historisches Homberg
Der Verein
kam jetzt zu seiner letzten Jahreshauptversammlung in den „Bürgerstuben“ im Kultur- und Freizeitzentrum zusammen. Wie berichtet wird in diese Räume nach einem Umbau die Duisburger Musikschule, Zweigstelle Homberg, einziehen. Der Freundeskreis-Vorsitzende Udo Vohl berichtete, dass die geplante Erweiterung des Heimatmuseums mit dem Umbau der alten Hausmeister-Wohnung noch in diesem Jahr in Angriff genommen wird. Das Museum soll nach Fertigstellung neu konzeptioniert und gestaltet werden.

Bei der Versammlung wurden Aenne Bax, Hildegard Breit, Rosemarie Löhning, Helga Kocks, Anne Schmidt, Rolf Lauer, Hans-Dieter Teewes, Heinrich Kleifeld, Manfred Kosub, Gerhard Möhlendick und Thomas Wichert für 20-jährige Mitgliedschaft geehrt.