Bevor der Kleingärtner Manfred Jesse von seinem Ärger erzählen kann, muss er erst einmal Luft holen. Es hat sich viel angestaut in den vergangenen Wochen und Monaten rund um die aus 182 Schrebergärten bestehende Anlage mit dem Namen „Kleingärtnerverein Stadtmitte“. Grund des Gärtner-Zorns ist die verlängerte Günter-straße, vielmehr das Stück, das westlich von der Friedrich-Ebert-Straße abgeht.

Jesse erzählt: „Autos dürfen entlang der Kleingartenanlage nicht fahren, was so manchen aber nicht davon abhält, die Strecke als Abkürzung zur Gartenstraße zu benutzen. Warum die Stadt hier keinen Poller aufstellt, verstehen wir nicht.“ Zudem sei der nördliche Teil der schmalen Straße vermüllt, der Radweg mit Gestrüpp überwuchert. „Außerdem bezahlen sämtliche Kleingärtner Gebühren für die Straßenreinigung, die dann aber nicht kommt.“ Um die 2500 Euro müsse insgesamt für diese Nicht-Leistung berappt werden. Stadt und Wirtschaftsbetrieben habe man von den Problemen berichtet, eine Antwort oder gar eine Lösung sei aber ausgeblieben.

Gespräche in Sachen Poller laufen

Verwaltung und Wirtschaftsbetriebe haben eine Weile gebraucht, um die durch die Redaktion vorgetragene Beschwerde komplett abzuarbeiten. Stadt-Sprecherin Susanne Stölting: „Das Problem mit den Autofahrern, die die Strecke verbotenerweise nutzen, ist uns bekannt. Mit den entsprechenden Stellen wird derzeit geklärt, ob und wann ein Poller aufgestellt werden kann.“

Bei den Straßenreinigungsgebühren ist der Stadt laut Wirtschaftsbetriebe-Sprecher Volker Lange ein Abrechnungsfehler unterlaufen: „Wir haben den Teil der Straße versehentlich zum Rest der Günterstraße geschlagen, die von uns gereinigt wird. An der Kleingartenanlage müssen aber die Anlieger reinigen, die Sache mit dem Gebührenbescheid wird rückgängig gemacht.“

Müllentsorgung und Gestrüpp-Rückschnitt seien auch bei dem überwucherten Teil der Straße Anlieger-Sache. Das seien der Kleingartenverein und zwei weitere Anlieger. Mit dem einen sei man im Gespräch, den anderen müsse man erst noch herausfinden, damit sich Manfred Jesse und seine Gärtnerfreunde nicht weiter ärgern müssen...