Duisburg-Rheinhausen. . Zwei Rheinhauser Umweltverbände ärgern sich über Aussagen der Stadt in Sachen Lärm und Dreck durch Logport-Areale in Rheinhausen und Hohenbudberg. Sie erneuern Forderungen nach mehr Schutz, haben aber auch Vorschläge parat.
Die Aktiven der Umweltgruppe-West und der Bürgerinitiative „Saubere Luft“ kommen aktuell ebenso wenig zur Ruhe wie der Lkw-Verkehr auf der Rheinhauser Friedrich-Ebert-Straße. Mit den Antworten, die ihnen die Stadt zum Thema Lärm und Dreck rund um die Logport-Areale in Rheinhausen und Hohenbudberg gegeben hat, sind die Umweltschützer alles andere als zufrieden. Beim Besuch in der Redaktion machen Norbert Bömer und Gisela Komp ihrem Ärger bei gleich mehreren Themen Luft.
„Warum nimmt die Stadt die massiven Verstöße gegen das Lkw-Verbot auf der Friedrich-Ebert-Straße einfach so hin?“, fragt Bömer. Die Installation einer sogenannten Fotofalle, die für den Bereich zu schwere Lkw ermittelt, sei doch die Lösung. „Die Hafen AG würde sich an der Finanzierung der 150 000 Euro teuren Anlage sogar beteiligen, die Stadt teilt aber mit, dass rechtlich keine Überwachung des fließenden Verkehrs durch die Kommunen vorgesehen sei.“
In Dortmund kommt die Fotofalle
Bömer und Komp verweisen auf die Stadt Dortmund, die eine solche Fotofalle aufstellen will. Hier sei das Umweltamt tätig geworden, das Dezernat rechtfertige die Lkw-Überwachung damit, dass zu viel Feinstäube entstünden. „Das ist hier auch der Fall, der Verwaltung fehlt es offenbar an Kreativität, eine Fotofalle rechtlich durchzusetzen.“
Ebenso ärgern sich Umwelt-Aktivisten darüber, dass eine Lkw-Routenplanung für Duisburg nicht voran kommt. Im Ruhrgebiet gebe es eine solche Planung, die Stadt Duisburg sei aber nicht dabei. „Wie kann so etwas sein, zudem haben wir gehört, dass die Stadt die Pläne gar nicht mehr vorantreibt, das Projekt steht seit anderthalb Jahren aus Personalmangel still“, berichtet Komp Eine solche Planung müsse aber her, zudem müssten sämtliche vorgeschriebenen Lkw-Routen in die Navigationssysteme eingespeist werden.
Für das Logport-Areal fordern Norbert Bömer und Gisela Komp einen Autohof. Damit würde man nicht nur das massive Parkproblem auf dem Gelände lösen. Auch könnten die Brummifahrer hier ihre Lkw-Maut entrichten, ihren Müll entsorgen und sich während der Nacht aufhalten, wenn etwa das Containerterminal Hohenbudberg geschlossen sei. Dass dieses inzwischen auch samstags geöffnet hat, stört die beiden Umweltschützer sehr. „Zunächst war die Rede davon, montags bis freitags geöffnet zu haben. Ohne, dass es groß jemand gemerkt hat, haben sie auf ,werktags‘ ausgedehnt, Container werden jetzt bis zum Samstagmittag bewegt“, so Norbert Bömer.
Lärmschutz am Kruppsee gefordert
Nächstes Ärgernis: Die beiden geplanten Abstellgleise der Hafen AG am Ufer des Kruppsees (wir berichteten mehrfach). „Noch fährt dort kein einziger Zug, wie kann man heute schon sagen, dass kein Lärm entsteht, der eine Schutzwand bedingt?“, fragt Komp. Damit die Trassen niemand Unbefugtes betritt, müssten diese ohnehin dringend abgesichert werden. Anstelle eines Zaunes könne man dann auch gleich eine Lärmschutzwand aufstellen. So würde man gleich zwei Probleme auf einmal lösen.