Duisburg-Friemersheim/Hohenbudberg. . Stadt und Logport weisen die Forderung nach weiteren Schutz-Maßnahmen für Friemersheim und Hohenbudberg ebenso ab wie die nach einer Fotofalle für Lkw. Politik und Umweltverbände haben viele Fragen.

Die von der Duisburger Hafen AG (Duisport) in direkter Nähe zum Kruppsee geplanten Abstellgleise (wir berichteten) sorgen in Rheinhausen ebenso für Diskussionen wie die weitere Nutzung der Fläche um den ehemaligen Lok-Schuppen in Hohenbudberg. In beiden Fällen geht es um Lärm, beziehungsweise darum, wie die Anwohner von selbigem besser geschützt werden können.

Der Reihe nach: Für die 700 Meter lange Strecke entlang des Kruppsees fordert die SPD-Fraktion Lärmschutzmaßnahmen. „Die Forderung nach Lärmschutz ist bei Neubaumaßnahmen mit der Genehmigung umzusetzen. Für die SPD ist klar, dass eine Zustimmung zur Erweiterung der Gleisanlagen nur mit entsprechenden Lärmschutzmaßnahmen möglich ist“, schreibt der Bezirksverbandsvorsitzende Reiner Friedrich.

Keine Grenzwerte überschritten

Duisport-Sprecher Julian Böcker hält dagegen: Die vorgesehene Nutzung der beiden Abstellgleise führt zu keinen Lärmimmissionen, die zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen erforderlich machen. Vorgeschrieben sind Lärmschutzmaßnahmen dann, wenn die zulässigen Grenzwerte überschritten werden. Dies ist hier aber nicht der Fall.“

In Hohenbudberg reißt Logport in Kürze den ehemaligen Lokschuppen ab (wir berichteten), was für die Umweltgruppe-West so manche Frage aufwirft. „Was ist dort geplant, wie sieht es mit dem Lärmschutz aus, wann kommt ein Lkw-Routenplan und wird hier eine Fotofalle installiert, um Lkw-Verbote ahnden zu können?“, fasst Gisela Komp Fragen der Umweltgruppe zusammen. Antworten geben Stadt und Duisport: Laut Julian Böcker habe Logport derzeit noch keine konkreten Pläne für das Grundstück. Er versichert aber, dass es im Falle eines Abrisses einen mindestens gleichwertigen Ersatz in Sachen Lärmschutz geben wird.“ Laut Pressestelle der Stadt würden die zulässigen Lärmgrenzwerte am Terminal Hohenbudberg ohne zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen am Tag und in der Nacht eingehalten werden. Im unmittelbaren Umfeld der Schienenstrecken sei es zwar sehr laut, was allerdings auf den Bestand zurückzuführen sei. Rechtlich gesehen müsse Duisport also keinen zusätzlichen Lärmschutz errichten.

Ein Lkw-Routenkonzept sei derzeit in Arbeit, wann es fertig ist, konnte bei der Stadt gestern niemand sagen. In Sachen Fotofalle sagt Sprecherin Susanne Stölting: „Unserer Auffassung nach besteht keine rechtliche Grundlage für das Betreiben einer solchen Anlage durch die Stadt. So sieht die Gesetzgebung durch die Kommunen nur die Möglichkeit der Überwachung des fließenden Verkehrs in Fällen von Geschwindigkeitsüberschreitungen und Rotlichtverstößen.“ Eine weitere Überwachung sei rechtlich nicht vorgesehen.

Denkmal in Hohenbudberg geplant
Von dem einstmals
zu den größten Verschiebebahnhöfen zählenden Areal in Hohenbudberg ist nach dem bevorstehenden Abriss des Lokschuppens (siehe auch Haupttext) bald nur noch das ehemalige Stellwerk übrig, das heute ein Restaurant beherbergt. Die Interessengemeinschaft Eisenbahnsiedlung möchte an die Historie des Geländes des heutigen Containerterminals Hohenbudberg mit einem Denkmal erinnern, welches auf dem neu gebauten Kreisverkehr an der Dahlingstraße errichtet werden soll.

„Dem Verein schwebt eine Bahn-Signalanlage vor, zudem soll ein Hinweisschild kommen“, sagt CDU-Ratsherr Klaus Mönnicks, der für die Interessengemeinschaft bei der Stadt das Okay für die Verzierung des Kreisels geholt hatte. Ein Arbeitskreis zur Realisierung des Denkmals sei bereits gegründet, es geht jetzt vor allem darum, Sponsoren zu finden, die unter anderem den Nachbau einer Signalanlage finanzieren. Man wolle aber auch das Gespräch mit einem benachbarten Kleingärtner suchen, der eine solche Anlage im Garten stehen hat, Mönnicks: „Vielleicht stimmt er ja einer Verlegung zu.“