Wie berichtet, hat die Stadt Duisburg zu den drastisch erhöhten Aufwandsentschädigungen für so genannte Ambiente-Trauungen auch im Westen Stellung genommen. Seit Ende 2012 wird Brautpaaren 306 Euro für einen Standesbeamten berechnet. Vorher waren es nur 153 Euro, plus 100 Euro Zusatzgebühren. Die Stadt hatte die Erhöhung damit gerechtfertigt, dass 2011 bei den Event-Hochzeiten erhebliche Mindereinnahmen erzielt worden seien. Man habe vor der Wahl gestanden, diese besonderen Hochzeiten an besonders attraktiven Orten wie dem Zoo Duisburg ganz einzustellen oder aber die Gebühren deutlich zu erhöhen. Von der Erhöhung sind auch Trauungen im Lehrerhaus in Friemersheim-Dorf betroffen.

Dazu nimmt Karlheinz Jordaan, stellvertretender Vorsitzender des „Freundeskreises Lebendige Grafschaft“ wie folgt Stellung: „Ich habe die Antwort der Stadtverwaltung gelesen, kann sie aber nicht verstehen.“ Seit der Einführung der erhöhten Zusatzgebühren hätten sich die Ambiente-Trauungen im ganzen Stadtbereich wesentlich verringert. In anderen Trauorten als dem Lehrerhaus seien sie sogar auf Null zurückgegangen. Jordaan weiter: „Wenn ich die Zahlen vom Lehrerhaus im Mittel nehme, hatte die Stadt Duisburg eine Mindereinnahme gegenüber den nicht erhöhten Gebühren. Kein Wunder, wenn es dann nur noch eine „halbe“ Stelle (Red: für Ambiente-Trauungen ) gibt. Bald wird die vielleicht auch verschwunden sein?“

Dann fragt Jordaan: „Warum schaffen es aber alle verschuldeten Städte im Umkreis kostengünstiger und zum Teil mit interessanten Servicezusatzleistungen so etwas durchzuführen?“ Umliegende Städte wie Moers, Krefeld, Mülheim und Oberhausen nehmen für eine standesamtliche Trauung an pittoresken Orten jeweils 66 Euro, plus 60 Euro Zusatzgebühren. Jordaan vermutet: „Vielleicht ist es einfacher, ein Stadion und einen Zoo zu finanzieren, als vielleicht Bürgern einen angenehmen Start in ihr Eheleben zu ermöglichen! Das ist meine private Meinung!“ Diese Frage hatte die Stadtsprecherin so beantwortet: „Offenbar haben die anderen Städte andere Lösungen für einen Gegenfinanzierung ihrer Ambiente-Hochzeiten gefunden.“