Duisburg. Mitglieder des Arbeitskreises Christen und Muslime diskutierten beim Neujahrsempfang die Sicherheit in Rheinhausen

Der Polizeibeamte Helmut Hippler kennt Rheinhausen, besonders Hochemmerich, wie seine Westentasche. Der 57-jährige Hauptkommissar von der Dienststelle Güntherstraße, ist als Bezirksbeamter wenig im Büro, dafür viel auf den Straßen unterwegs. Beim Neujahrsempfang des Arbeitskreises Christen und Muslime in Rheinhausen berichtete der erfahrene Polizist in der Hochemmericher Eyup-Sultan Moschee, Ecke Atroper/Annastraße, zum Thema „Gemeinsam für Sicherheit in Rheinhausen“. 40 Mitglieder des Arbeitskreises, der Islamischen Kulturgemeinde Rheinhausen und Kommunalpolitiker hörten interessiert zu und diskutierten mit.

Referent Hilpert ging unter anderem auf den Rockerclub „Satudarah“ mit seinem Vereinsheim auf der Friedrich-Ebert-Straße in Hochemmerich ein. Der Vorgängerverein „Brotherhood of Man“ habe sich teilweise aus jugendlichen Kleinkriminellen gebildet, die der Verein von der Straße geholt und beschäftigt hätte, so der Gast. „Bis zur Übernahme durch den niederländischen Rockerclub MC Satudarah war das unproblematisch. Auch in diesem Fall hat man uns dargestellt, dass man nur feiern und Motorrad fahren wolle. Wir kamen dann aber sehr schnell zu dem Schluss, dass der Club mit Waffen und Drogen handelt.“

Als der Spaß aufhörte

Daher konnte die Polizei im Frühjahr 2013 auf der A 40 einen Kurier stoppen, der ein Sturmgewehr aus Holland nach Deutschland brachte: „Da hörte der „Spaß“ natürlich auf.“ Außerdem seien die Satudarah-Rocker dafür bekannt, dass sie mit Sprengstoff handeln und auch einsetzen, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, so Hilpert. „Der MC Saturdarah ist wahrscheinlich auch für den Anschlag verantwortlich, der mit einer Handgranate auf ein neu eröffnetes Wettbüro eines Hells-Angels-Mitglieds 2013 in Wanheim verübt wurde“, ergänzte der Hauptkommissar. „Wir müssen natürlich genau hingucken, was diese Leute machen.“

Der Polizeibeamte erinnerte auch an Festnahme und Verurteilung des Vorsitzenden des Clubs und seines Stellvertreters vor dem Landgericht Duisburg. „Dennoch ist die Geschichte der Rocker in Duisburg damit nicht beendet. Wir müssen sie weiterhin im Auge behalten, denn von ihnen geht ein erhebliches Gewaltpotenzial aus.“ Hilpert bestätigte, dass ein Saturdarah-Mitglied auf der Krefelder Straße nahe dem Markt in Hochemmerich ein Haus kaufte, dessen Erdgeschoss umgebaut wurde. Aber zur Zeit finden dort noch keinerlei Aktivitäten statt.“

Zwei Gruppen

Bei den Zuwanderern aus Südosteuropa, die seit 2012 in die Bergheimer Häuser des Vermieters Branko Barisic In den Peschen und Beguinenstraße zogen, unterschied der Hauptkommissar klar und ausdrücklich zwischen zwei Gruppen: Einerseits den Armutsflüchtlingen, die in Rumänien und Bulgarien unter Armut und Diskriminierung leiden. „Diese Menschen verhalten sich hier ganz normal und leben friedlich. Sie haben hier aber die üblichen Schwierigkeiten, sprechen nicht die deutsche Sprache. Und ihre Kinder müssen integriert werden, ein langer Prozess. Der Polizist betonte: „Aus Sicht der Polizei sind diese Menschen sehr, sehr unauffällig.“