Duisburg-Rheinhausen. . Befürworter und Gegner der umstrittenen Hundewiese nahe dem Toeppersee tauschten Argumente aus. Jetzt soll ein Ortstermin folgen

„Der Berg kreiste und gebar ein Mäuschen.“ Beim Gesprächsgipfel im Bezirksrathaus Rathaus wurde hart gerungen. Zweieinhalb Stunden prallten die Argumente hart aufeinander. Am Ende gab es noch immer keine Lösung zur umstrittenen Hundewiese am Westufer der Tegge nahe dem Toeppersee in Rumeln. Immerhin: Jetzt liegen erstmals Kompromissvorschläge auf dem Tisch. Und in zwei bis drei Wochen gibt es einen zweiten Vermittlungsversuch. Beim Ortstermin an der früheren Hundewiese wollen die Gegner, erneut versuchen, zu einer Einigung zu kommen.

Konflikt zog Kreise

Die Gegner - das sind - wie mehrfach berichtet - dutzende Hundehalter einerseits, Michael König, Besitzer und Betreiber der Anlage für Wasserski- und Wakeboardfahrer andererseits. Die Hundebesitzer wollen ihre Vierbeiner weiter auf dem Privatgrundstück ausführen, möglichst ohne Leine, wie bisher. Dagegen hatte sich Anrainer Michael König mehrfach darüber beschwert, die freilaufenden Hunde am Rand der Tegge hätten schwimmende und surfende Kinder und Jugendliche belästigt, so dass sie sich bedroht fühlten. Die Hundefreunde wie Manfred Bruckschen und Gerhard Krebs sprechen von „ganz wenigen Ausnahmen“: „Bis zu 90 Prozent der Hunde gehen gar nicht ins Wasser“ - so sieht es Bruckschen. Der Streit eskalierte 2013, als sich König mehrfach bei den Hundebesitzern beschwerte - aus Sicht der Hundebesitzer „laut und unsachlich“. Der Konflikt zog Kreise. Daraufhin untersagte die Verwaltung den Hundefreunden am 23. September 2013 die Nutzung der Wiese und ließ die vor zwölf Jahren aufgestellten Hinweisschilder, die die Wiese als Hundefreilaufwiese deklarieren, abbauen. Das Votum der Bezirksvertretung Rheinhausen wurde erst später eingeholt. Das wiederum ließ die aufgebrachten Hundehalter nicht ruhen: Sie sammelten binnen weniger Wochen rund 1400 Unterschriften, vor allem von Bürgern aus Bergheim, Trompet, Oestrum und Rumeln. In ihrer Eingabe forderten die Tierfreunde die weitere Nutzung des Grundstücks als Hundefreilaufwiese. Doch im Herbst bestätigten die Bezirksvertreter das Nutzungsverbot. CDU und FDP schlugen aber auch einen runden Tisch vor.

Bruckschen und Krebs, Sprecher der Hundefreunde, zogen darauf im Oktober zum Rathaus und sprachen mit OB Sören Link, „in freundlicher Atmosphäre“, wie es heißt. Bruckschen: „Auch Link sprach sich schnell für einen runden Tisch aus.“ Danach wuchs in der Verwaltung das Bewusstsein, dass direkte Gespräche, Überzeugungsarbeit und die Suche nach Kompromissen oft sinnvoller sind als administrative Verbote. Daher lud das Bezirksamt vor einiger Zeit zu einem runden Tisch mit allen Beteiligten ein. Am Donnerstag Nachmittag trafen sich dann auch wie geplant Sprecher der Hundehalter, des Angelsportvereins „Gut Biss“ mit Michael König von der Wasserski- und Wakeboardanlage und Vertretern der Verwaltung, des Ordnungsamts, der Wirtschaftsbetriebe und Kommunalpolitikern.

Zaun stößt auf Skepsis

Ganz erfolglos blieb der Vermittlungsversuch trotz verbalem Schlagabtausch nicht: Eine Kompromisslinie sieht vor, dass die Hundefläche auf eine Wiese weiter südwestlich, ein gutes Stück weiter entfernt von dem Gelände der Wasserski- und Wakeboardanlage verlagert wird. Ein weiterer Vorschlag zielt darauf ab, die Hundewiese auf einem Gelände am nordöstlichen Richtung Hallenbad umzusiedeln. Die Idee, das Ufer der Hundewiese mit einem Zaun abzuriegeln, stößt dagegen eher auf Skepsis. Vandalen könnten ihn eintreten.