Duisburg-Friemersheim. . Im April startet Bahn letzte Stufe zum barrierefreien Bahnhof Rheinhausen. Rampen sollen Behinderten Zugang zu Bahnsteigen erleichtern. Videoüberwachung ab 2015. Und auch in Sachen Parkplatz-Erweiterung gibt es Neuigkeiten.

Gute Nachrichten für den Bahnhof Rheinhausen und seine Fahrgäste: Die Deutsche Bahn (DB) nimmt die letzte Stufe des barrierefreien Ausbaus des Bahnhofs noch im April in Angriff. 2015 will die DB dann in die lang erwartete Videoüberwachung auf den Bahnsteigen investieren. Und auch in Sachen Ausbau des Park-and-Ride-Parkplatzes an der Windmühlenstraße geht es vorwärts. Die Bezirksvertreter nahmen in ihrer vergangenen Sitzung die Nachrichten von der DB mit Genugtuung zur Kenntnis: Ab April sollen zwei Rampen von der Unterführung zu den beiden mittleren Bahnsteigen gebaut werden. Bisher sind diese Bahnsteige nur über Treppen zu erreichen, die viel zu steil, viel zu sperrig für Rollstuhl- und Rollatorfahrer oder Mütter mit Kinderwagen sind. Dagegen werden die neuen Rampen, die genau an der Stelle der Treppen errichtet werden sollen, viel flacher ausfallen, über einen wesentlich geringeren Steigungswinkel verfügen. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen die Rampen wesentlich länger sein und damit weiter hinten auf den Bahnsteigen auskommen als die Treppen.

Knapp 3,3 Millionen Euro Kosten

Auch die Bahnsteige sollen behindertengerecht gestaltet werden. Dazu werden die Plattformen auf 76 Zentimeter angehoben. Nach dieser Maßnahme brauchen die Fahrgäste anders als bisher nur noch einen kleinen Schritt machen, um in S-Bahn oder Regionalexpress zu gelangen - vor allem für ältere oder behinderte Fahrgäste wäre dies eine große Erleichterung. Laut DB wird es auf den Bahnsteigen eine neue Beschilderung, Beleuchtung und Anlage für die Durchsagen geben. Im Frühjahr 2015 sollen die Bauarbeiten beendet sein. Geschätzte Kosten: knapp 3,3 Millionen Euro.

Noch wichtiger dürfte für viele die Ankündigung der Bahn sein, ab 2015 auf den Bahngleisen eine Überwachungsanlage mit Videokameras zu installieren, die mit der Leitzentrale im Duisburger Hauptbahnhof verbunden ist. Nachdem es im Bahnhof jahrelang immer wieder zu Schlägereien, Randale, Wandschmierereien und anderem Vandalismus kam, hatten alle Mitglieder der Bezirksvertretung Rheinhausen die Überwachung gefordert, quer durch alle Fraktionen. Wermutstropfen: In der dunklen und verdreckten Unterführung, deren Wände in den vergangenen Tagen wieder beschmiert wurden, wird es keine Video-Überwachung geben. Denn der Tunnel, im Volksmund „Röhre“ genannt, fällt in die Verantwortung, in das Hoheitsgebiet der Stadt. Dagegen ist die DB für die Bahnsteige zuständig. Anders als etwa die Stadt Moers auf ihren Parkplätzen lehnt die Duisburger Verwaltung eine Videokontrolle im Tunnel bis heute ab, aus Gründen des Datenschutzes. Auch die lange diskutierte SOS-Notrufsäule wird es im Bahnhof Rheinhausen vorerst nicht geben. „Eine Notrufsäule bringt nicht immer die schnelle Hilfe, die man sich im Notfall erhofft“, so Ferdi Seidelt, Chef der CDU-Fraktion, zur Ablehnung der Bahn. Sein Parteikollege Klaus Mönnicks, Ratsherr aus Friemersheim, sieht indes Bewegung bei der notwendigen Erweiterung des Park-and-Ride-Parkplatzes an der Windmühlenstraße. Nach Vorstellungen der Union könnte der Parkplatz neben dem Bahnhof um bis zu 78 Plätze ausgebaut werden, um die oft vollgeparkten Windmühlen- und Behringstraße zu entlasten. Dazu könnte ein Bahngelände genutzt werden, das bis zur Unterführung an der Bachstraße reicht.

Für den Ausbau des Park-and Ride-Parkplatzes müssten kleinwüchsige Birken weichen, die aber nicht unter die Baumschutzsatzung fallen, so Klaus Mönnicks. Über das Grundstück verhandele die Stadt mit der Bahn.

Die Hafen Duisburg-Rheinhausen GmbH will den Bahnhof Rheinhausen um eine neue Weiche und zwei Abstellgleise erweitern, westlich des Bahnhofs, nördlich des Kruppsees. Auf diesem Gelände lagen früher schon Gleiskörper der Bahn.