Duisburg-Rheinhausen. Lkw-Fahrer, die ihre Firmen zu spät erreichen, müssen oft eine ganze Nacht lang im Logport-Gelände parken. Toiletten- und Fernsehräume wie in Kasslerfeld wären eine Lösung
„DU mach(s)t sauber“ ist für einige Lkw-Fahrer aus Polen, Bulgarien oder der Türkei, die auf dem Logport-Gelände in Rheinhausen be- und entladen, ein unbekanntes Motto, ein Fremdwort, im wahrsten Sinne des Ortes. Denn diese Brummifahrer entrichten ihre Notdurft seit geraumer Zeit in den beiden Wäldchen an den Hängen des Rheindeichs in Friemersheim, genau dort, wo die Schleusen- in die Bliersheimer Straße übergeht. Damit nicht genug: Unbekannte Bürger, offenbar Einheimische, werfen reichlich Müll - Plastiktüten, Verpackungsmaterial, Pappe, Altholz, Flaschen und Getränkedosen - achtlos oder ganz bewusst in die Büsche und Sträucher links und rechts des Wanheimer Kirchwegs.
Öffnungszeiten verpasst
Für Fußgänger und Radfahrer ist der Unrat, der sich an dieser Stelle inzwischen türmt, weil er nur selten entsorgt wird, ein Ärgernis. „Oft stehen hier auf dem Parkplatz nachts oder am Wochenende sieben, acht Laster“, hat Karl-Heinz Born beobachtet. „Die Fahrer können nicht auf das Betriebsgelände ihrer Firma, weil sie im Stau stecken geblieben sind und dann die Öffnungszeiten ihrer Firma verpasst haben.“ Dann müssten sie auf dem Parkplatz an der Schleusenstraße warten, manchmal eine Nacht, manchmal das ganze Wochenende. Dann gehen sie natürlich hier in die Büsche, um ihr Geschäft zu verrichten“, berichtet Born beim Ortstermin.
Der Friemersheimer wohnt seit Jahren auf der Augustastraße rund 200 Meter vom „Tatort“ entfernt, und geht hier mit seinem Hund „Caesar“ regelmäßig spazieren, im Rheinvorland und auf dem Rheindeich. So bekommt der Rentner einen umfassenden Überblick über die Lage an diesem Ort. Seine Beobachtungen bestätigt auch der Friemersheimer Gerhard Hildebrand: „Die Lkw stehen auch nachts die ganze Bliersheimer Straße hinauf. Das Gelände hier sieht grauenhaft aus.“
Zwar gibt es auf dem großen Logport-Gelände auch zwei Toiletten außerhalb der Betriebsgelände der Unternehmen. Sie stehen aber auf der Hamburger Straße, nahe der ehemaligen Direktoren-Villen, also rund einen Kilometer weiter. Hinzu kommt, dass diese Toilettenanlage offenbar nicht allen Lkw-Fahrern aus dem Ausland bekannt ist. Also wird das „Geschäft“ gleich an Ort und Stelle, in den Wäldchen am Rheindeich verrichtet. Karl-Heinz Born hat eine Lösung für das Problem parat: „Warum schmeißen die Firmen hier im Logport nicht zusammen und lassen hier einen Container mit einer Toilette, einer Dusche und einem Aufenthaltsraum aufstellen?“ fragt der Friemersheimer.
Born verweist darauf, dass es an anderen Logistikstandorten im Stadtgebiet, zum Beispiel in Kasslerfeld, für wartende Lkw-Fahrer Toilettenhäuschen und Fernsehräume gibt. „Die haben sogar eine Tankstelle.“ Die Hafen AG als Betreiberin bedauert die Zustände und wird den Sachverhalt genau prüfen.