Duisburg-Rheinhausen. . Grundstück Schwarzenberger Straße: Nach erfolgloser Ausschreibung für Glückauf-Platz und Gelände altes Hallenbad will IMD 2014 einen zweiten Versuch starten

Es ist einer dieser Plätze, die seit Jahren vor sich hin dümpeln, weder besonders attraktiv noch optimal genutzt werden: Der Glückauf-Platz an der Schwarzenberger Straße in Rheinhausen mit seinem maroden, seit 2010 leer stehenden Hallenbad. Das Immobilien-Management Duisburg und die Bezirksvertretung Rheinhausen versuchen seit Jahren, etwas an diesem für alle unbefriedigendem Zustand zu ändern und einen Investor für das Gelände in zentraler Lage zu finden. Jetzt gibt es einen neuen Anlauf. Denn morgen befasst sich die Bezirksvertretung Rheinhausen einmal mehr mit dem Thema.

Die SPD-Fraktion hat dazu eine Anfrage an die Verwaltung gestellt, wie es mit der Planung des Grundstücks Glückauf-Platz und ehemaliges Hallenbad weitergeht. Morgen sollen die Antworten in der BV mitgeteilt und diskutiert werden.

20 000 qm großes Gelände

Hintergrund: Der IMD hatte das 20 000 qm große Gelände in Hochemmerich 2012/2013 für Investoren ausgeschrieben. Im Exposé wurde eine viergeschossige Wohnbebauung für einen Teil des Geländes vorgeschlagen, nicht aber für den Teil, auf dem heute alte, hochgewachsene Bäume stehen. Denn diese Bäume unterliegen der städtischen Baumschutzsatzung . Daher heißt es in dem Exposé klipp und klar: „Eine Bebauung des Glückauf-Platzes ist nicht erwünscht. Der umfangreiche Baumbestand auf dem Flurstück 1293 (Glückauf-Platz) ist zu erhalten.“ Das könnte schon ein wichtiger Grund dafür gewesen sein, das die Ausschreibung im Frühjahr 2013 ergebnis- und erfolglos endete. Es gab zwar die eine oder andere Anfrage, so der IMD, aber keine ernsthafte Bewerbung eines Investors. Ein zweiter Grund für die bisherige Zurückhaltung könnte auch die Tatsache sein, dass das alte Hallenbad abgerissen werden muss, bevor hier neu gebaut wird. Der Abriss wird einen sechsstelligen Betrag kosten.

Drittens lauern im Boden des Platzes laut Exposé Munitionsreste und andere Stoffe der belgischen Armee. Die Belgier waren hier in Folge der Ruhrbesetzung von 1918 bis etwa 1926 stationiert. In diesem Lager befanden sich überwiegend Quartier- und Kasernengebäude zur Versorgung der Soldaten. Die Altlasten stammen aus einem Schmiede und einem Lagergebäude mit Werkstatt, Waffenlager, Munitionswagen und -lager - sowie einem Kohlenlager. Auch der in der IMD-Ausschreibung genannte Verkaufspreis für das Grundstück - 2 665 000 Euro - könnte die Kauflust potenzieller Investoren gedämpft haben. Um das Objekt an den Mann zu bringen, rechnet IMD-Chef Uwe Rhode mit einer zweiten Ausschreibung noch 2014.

Auch die SPD-Fraktion in der Bezirksfraktion Rheinhausen macht sich Gedanken über die Zukunft des Geländes. Für Fraktionschef Manfred Krossa kommt eine Bebauung mit Wohnungen oder Einzelhandel nicht in Frage: „Dieses Grundstück ist ideal geeignet für eine gewerbliche Nutzung, die nicht zentrenrelevante Angebote bietet, also das Rheinhauser Zentrum nicht beeinflusst.“

Dagegen hält Krossa ein überregionales Zentrum für Gerätemedizin vorstellbar, das mit hochmodernen Geräten - CT und Kernspin - arbeitet, den Niederrhein als Einzugsbereich hätte. Die SPD erwartet eine Antwort auf die Frage, warum bei Ausschreibung Nummer Eins kein geeigneter Investor gefunden wurde. Die Genossen fordern für das Grundstück einen einfachen Bebauungsplan - bisher wurde es nach Paragraf 34 Baugesetzbuch ausgeschrieben. Der Abriss des Hallenbades würde die Vermarktung des Grundstücks erleichtern.