Duisburg-Friemersheim. . Kaufleute, Spar- und Bauverein, CDU und SPD wünschen sich einen neuen Standort vor der Geestschule. Vorteile für Friemersheim erhofft. Allerdings gibt es einige Knackpunkte.

Der Friemersheimer Wochenmarkt soll auf den Vorplatz der früheren Geestschule an der Ecke Kaiserstraße/Geeststraße umziehen. Das ist erklärter Wille einer „Großen Koalition“ vieler Beteiligter, die sich abzeichnet. Dazu zählen die Friemersheimer Kaufleute, der Spar- und Bauverein Friemersheim sowie die Rheinhauser CDU und SPD. Schon im November 2011 hatte die Bezirksvertretung Rheinhausen/Rumeln-Kaldenhausen einstimmig für den Umbau des Platzes als „Ort der Begegnung der Generationen“ votiert.

Die Kaufleute erhoffen sich von der Verlegung einen Synergieeffekt, dass die Kunden - mehr als bisher - sowohl auf dem Wochenmarkt als auch auf der Einkaufsmeile an Kaiserstraße einkaufen. Gleichzeitig glauben Kaufleute, Spar- und Bauverein sowie Parteienvertreter wie Ratsherr Klaus Mönnicks (CDU) und Manfred Krossa, Chef der SPD-Bezirksfraktion, dass der Ortskern mit dem Schachzug aufgewertet wird.

Stromanschluss und Toilettenanlage

Aus ihrer Sicht gibt es Handlungsbedarf: Denn auf dem Markt stehen dienstags und freitags im Schnitt nur noch zehn bis zwölf Händler. Gleichzeitig dümpelt der Vorplatz Geestschule momentan als unansehnlicher Parkplatz mit einigen Schlaglöchern vor sich hin.

Der politische Wille, beide Probleme mit einem Schlag zu lösen, ist also vorhanden. Doch wie steht die Verwaltung, insbesondere das Duisburger Frischekontor, zuständig für alle Wochenmärkte in Duisburg, zu dem Vorhaben? „Wenn sich die Frequenz der Kunden verschoben hat, werden wir die Initiative der Händler und Kaufleute in Friemersheim unterstützen“, sagt Peter Joppa, Geschäftsführer der Frischekontor GmbH, und schränkt ein: „Aber nur, wenn die Voraussetzungen für diese neue Marktmeile geschaffen werden.“ Dazu zählen für Joppa nach erfolgter Vorprüfung vor allem neue Stromanschlüsse und eine neue Toilettenanlage für Kunden und Händler. Klaus Mönnicks ergänzt: „Außerdem muss ein direkter Zugang von der Kaiserstraße auf den Vorplatz gebaut, der tiefer liegende Vorplatz aufgeschüttet, auf das Niveau von Geest- und Kaiserstraße erhöht werden.“ Der heute marode Vorplatz könnte dann gleich einen neuen, stabilen Belag erhalten. Alle Beteiligten wissen, dass der notwendige Um- und Ausbau des neuen Marktplatzes mindestens einen sechsstelligen Betrag kosten wird. Allein die Verlegung neuer Stromanschlüsse schlägt mit rund 30 000 Euro zu Buche, schätzt Joppa.

Alle Kosten müsste das Immobilien-Management Duisburg tragen - dem IMD gehört die rund 1000 Quadratmeter große Fläche vor der Geestschule an der Kaiserstraße. Da die Kassen der Stadt Duisburg bekanntlich chronisch leer sind, rechnet Mönnicks nicht vor 2015 mit einem Baubeginn. Fraglich ist auch, ob alle jetzigen Marktbeschicker mitziehen: Noch können sich nicht alle Händler für einen Umzug erwärmen. Zumal das Projekt in Sachen Parkraum vor seinem größten Problem steht: Denn auf dem jetzigen Marktplatz gibt es genug Parkplätze, für den Markt am neuen Standort müssten sie dagegen erst geschaffen werden, die heutigen Kapazitäten sind dafür zu gering.

Geht es nach Mönnicks und Renate Ultee, Sprecherin der Friemersheimer Kaufleute, könnten die Marktkunden künftig auf dem nahen Platz der Freiwilligen Feuerwehr Friemersheim parken. Wenn der Tennisclub Borussia in den nächsten Jahren seine Pforten schließe, könne man auf einem Teil des Clubgeländes weiteren Parkraum schaffen, hofft Mönnicks.