Duisburg-Homberg. . Der Sonnenschutz-Hersteller Teba setzt seit 25 Jahren auf Kooperation mit der Caritas und beschäftigt Menschen mit geistiger oder psychischer Erkrankung. Was sagt der Unternehmerverband zu dieser Zusammenarbeit?

Der Unternehmerverband Soziale Dienste und Bildung besuchte jetzt das Homberger Traditionsunternehmen Teba, das vor 75 Jahren unter dem Namen „Technische Bedarfsartikel“ gegründet wurde und zunächst Rollos herstellte. Heute zählt Teba mit seinen sechs Werkshallen an der Eisenbahnstraße zu Deutschlands größten Anbietern für Sonnenschutz und Dekotechnik. Aber nicht nur die mit viel Handarbeit produzierten Rollos, Jalousien oder Gardinenschienen interessierten den Unternehmerverband bei der Werksbesichtigung, sondern vor allem, dass unter den 470 Beschäftigten auch 15 Menschen mit geistiger Behinderung oder psychischer Erkrankung arbeiten.

Diese Besonderheit fördert der Verband und freut sich, dass es bei Teba hervorragend klappt: „Unter dem Leitgedanken der Inklusion können wir die Brücke zwischen Industriearbeitsplätzen und Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderung schlagen“, sagt Verbandsgeschäftsführerin Elisabeth Schulte. „Mit solch konkreten Beispielen wollen wir andere Unternehmen motivieren, mit Hilfe von professionellen Anbietern wie etwa der Lebenshilfe Menschen mit Handicaps individuell zu beschäftigen. Das Beispiel Teba zeigt, dass es für alle eine Win-Win-Situation ist, wenn unter professioneller Begleitung und passgenauer Auswahl solche Konzepte gefahren werden.“

Angestellt und betreut werden die 15 Angestellten mit Behinderung von den Caritas Wohn- und Werkstätten Niederrhein (CWWN). „Zunächst hatten unsere Mitarbeiter Berührungsängste, fürchteten auch darum, dass ihre Arbeitsplätze ersetzt werden“, gab Teba-Geschäftsführer Frank Tovornik vor seinen Unternehmerkollegen unumwunden zu.

Ein eingespieltes Team

Das habe sich aber im Nu geändert, schnell sei ein eingespieltes Team entstanden. „Die geistig Behinderten oder psychisch Kranken arbeiten zum einen auf einer eigenen Betriebsfläche an Säge, Fräse und Stanze. Außerdem konfektionieren sie Zubehörtüten. Zum anderen sind sie aber auch im normalen Betrieb integriert, etwa wenn sie als Dienstleistung mit dem Gabelstapler Waren einlagern, mit der Putzmaschine die Werkshallen reinigen oder Retouren verarbeiten“, so der Teba-Chef. Inzwischen läuft die Zusammenarbeit mit den CWWN seit 25 Jahren. Ein großer Vorteil dieser Kooperation: Die Caritas-Werkstätten stellen einen kontinuierlichen Betreuer für ihre Homberger CWWN-Außenarbeitsgruppe.

Diese „betriebsintegrierten Arbeitsplätze“ in Homberg geben Menschen mit Behinderung die Chance, im normalen Arbeitsleben Fuß zu fassen. Dieses Ziel verfolgt auch das bundesweite Projekt „1000 Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung“, das beim Besuch des Unternehmerverbands vorgestellt wurde.